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Mein Buch "Bienenfreundlich Gärtnern" ist erschienen - Verlosung

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Endlich ist es soweit - manche haben vielleicht schon die Bilder in der Linkliste des Blogs gesehen - mein zweites Buch ist erschienen! Und auch wenn man Bücher als pdf viele Mal durchliest, so ist es doch etwas Besonderes, sie dann endlich gedruckt in Händen zu halten.
Wie schon mein erstes Werk wird das Buch beim BLV-Verlag veröffentlich und auch dieses Mal geht es um das Kombinieren von Pflanzen am richtigen Standort. Allerdings steht der Inhalt dieses Mal nicht nur unter ästhetischen Gesichtspunkten, sondern bietet Vorschläge für Pflanzen, die nicht nur für uns schön aussehen, sondern auch für Wildbienen, Honigbienen und andere Insekten wertvoll sind.

Tiere im Garten waren mir immer schon ein großes Anliegen, weil ich über die Tiere erst zu den Pflanzen gekommen bin. Einen Ratgeber dazu zu schreiben, wie man diese beiden Bereiche verbinden kann, hat mir daher großen Spaß gemacht. Außerdem imkere ich selber mit Honigbienen, weshalb ich mit Trachtpflanzen aus der Literatur und aus eigener Erfahrung immer besser vertraut werde. Ich stelle daher im Buch eingangs die Zusammenhänge zwischen Insekten und Pflanzen vor und gehe dann näher auf die Probleme dieser Tiere in unser immer intensiver genutzten und daher artenärmeren Umwelt ein. Weil Gärten hier eine große Hilfe sein können und als vielfältiger Lebensraum von zahlreichen Tieren besiedelt werden, kommt ihnen auch für den Schutz von Bienen Bedeutung zu und wir alle sollten diese Verantwortung wahrnehmen und die eine oder andere Bienenpflanze in unsere Gestaltung miteinbeziehen.


Naturnahes Gärtnern und die wichtigsten Grundsätze dazu stelle ich vor, der Kernteil des Buchs sind jedoch Pflanzvorschläge für robuste, wüchsige Pflanzen, die man in vielen Gärten unterbringen kann und die für Bienen ein Nahrungsquelle darstellen.
In einem umfangreichen Praxisteil werden Pflanzengesellschaften vorgestellt, die auf sonnigen und halbschattigen Standorten und auf nährstoffreichen und feuchten Böden gedeihen. Dabei werden nur Pflanzen verwendet, die für Bienen eine ergiebige Futterquelle darstellen und auch den Frühling und den Herbst abdecken, Jahreszeiten, in denen Bienen in der uns umgebenden Natur die größten Schwierigkeiten haben, Nektar und Pollen zu finden. Die Vorschläge sind mit Skizzen von Beeten illustriert und um Ergänzungsmöglichkeiten für größere Beete und Alternativen erweitert, dazu gibt es Tipps zur Pflege der Beete.

Zahlreiche Kurzportraits zu jedem Standort stellen geeignete Pflanze vor, dazu werden Gehölze genannt, die im insektenfreundlichen Garten nicht fehlen dürfen. Ganz am Ende steht eine Blühtabelle, in der nützliche Pflanzen nach ihrer Blütezeit geordnet sind, sodass man gezielt für blüharme Zeiten seinen Garten mit passenden Gewächsen "aufrüsten" kann.

Ich fände es schön, wenn in jedem Garten noch ein paar mehr Arten stehen würden, die neben uns Menschen auch Bienen erfreuen - einige sind viel verwendete Gartenpflanzen, denen man einfach etwas mehr Raum geben könnte, andere sind völlig zu Unrecht unbekannte Pflanzen, die Beete optisch aufwerten. Dazu kommt, dass einige Gattungen besonders beliebt sind, so gehören Glockenblumen für Wildbienen zu wichtigen Nahrungsquellen.




Geschrieben habe ich das Buch im vergangenen Sommer und ein Großteil der Bilder wurde auch in diesem Buch von mir selber aufgenommen. Ich hatte das Glück, wieder mit der Lektorin meines ersten Buchs zusammenarbeiten zu können, weshalb es zwar wie gewohnt viel Arbeit war, die aber konstruktur von statten ging und ein Buch zum Ergebnis hat, das ich selber gerne aufschlage. Das Buch hat 96 Seiten, 159 Farbfotos, 8 Farbzeichnungen und ist um € 14 (in Österreich € 14,40) seit Freitag im Buchhandel erhältlich.


So eine Bucherscheinung muss natürlich auch gebührend gefeier werden: Unter den Leserinnen und Lesern meines Blogs möchte ich daher ein druckfrisches Exemplar meines neuen Buchs verlosen. Dazu hinterlasst bitte bis einschließlich 19. Februar 2017 einen Kommentar unter diesem Beitrag, in dem ihr am besten entweder eine Emailadresse oder einen Link einbaut, sodass ich euch im Falle des Gewinns erreichen kann. Natürlich sind auch Leute ohne Blog willkommen oder auch welche, die ihre E-Mailadresse hier nicht veröffentlichen wollen: Schaut einfach am 21. Februar hier rein, ob ihr gezogen worden seid!

Ich freue mich über die rege Teilnahme!
Viel Erfolg!

Wie man Insekten außer mit Gartenpflanzen, wie im Buch beschrieben, im Garten noch helfen kann, stelle ich demnächst am Blog vor. Hier befindet sich nämlich gerade eine Nisthilfe für Wildbienen im Bau.

Auslosung und ein paar erste Blüten

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Mit Verspätung komme ich nun zur Auslosung meines Gartenbuchs. Die letzten Tage waren zwar nicht alle strahlend sonnig, aber ich hatte Zeit und war daher fast durchgehend im Garten aktiv, was um diese Jahreszeit vor allem Rückschnitt, Häckseln und Mulchen bedeutet. Trotz des langen Winters sind die Pflanzen alle schon weit ausgetrieben und die Schneeglöckchen brauchen nur mehr ein paar warme, sonnige Stunden, um voll aufzublühen.

Die Auslosung des Buchs hat dieses Mal nicht Kater Pauli übernommen (er ist zwar immer noch sehr niedlich, aber nicht mehr so leicht für Papierbälle zu begeistern) und ich habe deshalb mit Hilfe des Auslosetools von Superanton die Gewinnerin des Gartenbuchs ermittelt: Es ist Birgit Fellecke! Viel Freude mit dem Buch und fröhliches Gärtnern!  

Allen anderen möchte ich für die vielen freundlichen und interessierten Rückmeldungen danken, die mich zum Teil auch als Mail erreicht haben. Bücher zu schreiben macht mir große Freude, aber es ist tatsächlich einiges an Aufwand. Dabei ist das Schreiben und Fotografieren selbst, wo ich alleine entscheide und solange feile, bis ich selbst zufrieden bin, der aufwändigste, aber für mich nicht sehr aufregende Teil. Spannend wird es, wenn das Layout entsteht, Rückfragen auftauchen und man gemeinsam mit dem Verlag entscheiden muss, welche Bilder wo sein werden, wie die Bildunterschriften reinpassen und wo noch Text dazukann oder wegmuss. Das ist dann die wirkliche Arbeit und da ist das fertige Buch dann ein schöner, für mich immer ganz aufregender Abschluss! Aber auch dieses Mal bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden und blicke auf eine gelungene Zusammenarbeit mit meiner Lektorin zurück.

Im Garten waren bislang nur Honig-Bienen unterwegs, vermutlich meine eigenen. Rechts der Versuch, sie mit dem Handy zu filmen (der Ton ist schon sehr frühlingshaft!).


Im Rest vom Garten blühen bislang nur Schneeglöckchen, Winterlinge und die ersten Frühlingscyclamen. Aber es wird nicht lange dauern, bis auch alles andere auftaucht - beim Jäten stolpert man ständig über Austriebe, Triebspitzen und auf Sonnenschein und Wärme wartendes Grün. Es wird also insgesamt nicht mehr lange dauern und alles wird wieder zugewachsen sein.


Eine Ausnahme unter den Schneeglöckchen ist das riesige Galanthus elwesii - es ist immer als allererstes in Blüte

Das Schotterbeet vor dem Rückschnitt. Das schon vielfach gelobte Gras Achnatherum calamagrostis ist bis zuletzt stabil geblieben; in anderen Gartenteilen fällt es dagegen schon im September um. Wer ähnliche Probleme hat: Ein trockener, durchlässiger Standort könnte die Lösung sein.

Bei den gewöhnlichen Schneeglöckchen ist es ein aussaatfreudiger, wüchsiger Typ, der als erstes in Blüte kommt, obwohl er nicht einmal sonnig steht. Er war blinder Passagier in einem geschenkten Wurmfarn und von dort aus erobert er nun eine ganze Gartenecke.

Die tuffbildenden Galanthus dagegen lassen sich noch etwas bitten. Aber so verlängert sich die Blütezeit und ich habe länger etwas davon.


Und damit niemand denkt, hier wäre schon allgemein der Frühling ausgebrochen: In den Schattenbeeten, wo ich Elfenblumen, Trillium und andere zarte Schönheiten aufhebe, riskiere ich keine wuchernde Nachbarschaft von Schneeglöckchen und Winterlingen... und dort ist es auch noch richtig februarlich kahl und leer. Heute habe ich alles zurückgeschnitten und mit feinster Lauberde gemulcht, im Laufe der Woche soll dann gehäckselt und mit dem Schnittgut wieder gemulcht werden. Dann, und darauf freue ich mich schon, werden die Gartenbesuche wieder Schauen und Fotografieren zum Schwerpunkt haben (bis mir was Neues einfällt).

Ich wünsche euch einen schönen Vorfrühling!

Und schon geht es los...

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Bei +18°C und warmem Wind fühlte es sich nicht nur für uns wie Frühling an: Alle Frühlingsblüher, die in den letzten Wochen langsam, beim warmen Regen vor ein paar Tagen schneller, aus der Erde aufgetaucht waren, sind heute in Blüte gegangen. Für die Bienen war es etwas zu windig, aber ich konnte das Spektakel den ganzen Tag lang genießen.

Der Staudenschnitt von allen Beeten ist nun gehäckselt, bei den Schattenbeeten im unteren Gartenteil sogar schon zur Gänze auf den Beeten verteilt. Vorher habe ich gründlich gejätet, Kompost und Lauberde ausgefahren und erst anschließend gemulcht. Direkt nach dem Mulchen sehen die Beete dann wieder leer aus, aber schon nach wenigen Tagen sprießen die Pflanzen durch die dünne Schicht und schon in wenigen Wochen wird man den Boden in den Beeten nicht mehr sehen!

Weil es gerade so vieles zu sehen gibt und im Frühling jede Blüte besonders gefällt, einige Eindrücke vom heutigen Gartentag. Wer bewegte Bilder bevorzugt, kann auf Instagram ein kleines Video sehen, das die im Wind schaukelnden Schneeglöckchen zeigt (etwas laden lassen, dann klappt es).


Schneeglöckchen und Frühlingsknotenblumen vermehren sich in meinen Beeten gut. Beide mögen es, gemulcht zu werden und sind robust gegenüber Überwachsen in den Folgemonaten.

So habe ich mir das vorgestellt... Eranthis, Galanthus, Cyclamen coum und Crocus tommasinianus. Mit Abstand am besten vermehren sich aber überall Galanthus.

Der große Tuff G. elwesii. Heuer werde ich ihn wohl wirklich teilen müssen.

An dieser Stelle habe ich 2014 mit dem Ansiedeln von Frühlingsblühern begonnen!

Hier sieht man einige große Tuffs Schneeglöckchen, die ich demnächst teilen und in kleineren Gruppen wieder einpflanzen werde. Am besten klappt es, wenn es direkt danach regnet, ich denke, kommende Woche werde ich mich dranmachen.

Die Staudenbeete gegenüber vom Haus sind mittlerweile ebenfalls voller Frühblüher. Hier wächst außerdem ein großer Aronstab, dessen frisch-grünes Laub inmitten der Galanthus besonders auffällt.

Langsam kommen auch die Christrosen in Fahrt. Diese gelbe Ashwood-Hybride macht mir besondere Freude. Damit das Gelb nicht so arg hervortritt, habe ich sie mir Galanthus umpflanzt (und mit pinkfarbigen Cyclamen coum, aber die wollen nicht so recht dort). Die Schneeglöckchen im Hintergrund sind gefüllt und von Frauke (vielen, vielen Dank!), die weiter dahinter sind Opfer einer Gierschrodungsaktion, bei der ich offenbar einen Tuff zerteilt habe. Auch recht, sieht recht natürlich aus so!

Frühlingsknotenblumen sind in unseren Auen heimisch und wachsen auch auf trockeneren Böden leidlich, hier ist der Überlauf des Teichs, daher gedeihen sie gut.

Meine Bemühungen um Crocus dauern noch immer an. Irgendwie wollen sie sich nicht so recht vermehren... ich habe die Maulwurfsgrillen in Verdacht, dass sie die Sämlinge und kleinen Brutzwiebel anknabbern.

Hier ein Überblick über den unteren Gartenbereich: Vor 7 Jahren war hier noch kein einziges Schneeglöckchen! Der einzige Trick ist düngen und teilen :-).

Mit dem Effekt bin ich nun schon sehr zufrieden!

Am Morgen sind die gewöhnlichen Galanthus nivalis alle geschlossen...

Und da war ja noch etwas... zu unserer Freude sind wir zu dritt - Mama, Papa und ich - mit dem Garten in der aktuellen Ausgabe von "Servus in Stadt und Land" (Österreichausgabe) zu entdecken. Auf sechs Seiten werden wir, der Garten und unsere Zugänge zu ihm vorgestellt. Danke an Ruth Wegerer und Helmut Mitter für den netten Besuch letzten Frühling und den schönen Bericht!

Solange man noch Erde sieht...

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Im Frühling wächst der Garten besonders schnell, sobald es aber regnet und warme Nächte gibt, ist die Entwicklung von Tag zu Tag jedes Mal eine Überraschung. Und auch wenn wir im Vergleich zu den Vorjahren etwas zurückliegen, so wächst und verblüht doch das meiste schneller, als ich mit dem Fotografieren nachkommen kann. Die ersten Schneeglöckchen sind schon wieder Geschichte, aber so vieles erscheint gerade und noch viel mehr schlummert noch im Untergrund. Wie immer im Frühling daher ein kurzer Fotoüberblick, ehe der Garten zugewachsen ist!

Bei den Christrosen erstaunen mich die Unterschiede innerhalb der Gattung am meisten. Während einige schon aufblühen und andere, wie dieser schöne Sämling, gerade loswachsen, sind einige noch im Knospenstadium und werden wohl noch Wochen bis zur Vollblüte brauchen. Und auch wenn dieses Exemplar sehr sonnig steht: Es ist nich immer vom Licht abhängig, wie weit die Helleborus schon sind.

 
In den Schattenbeeten könnte ich im Moment Stunden verbringen. Dabei schauts auf den ersten Blick recht langweilig aus, aber die Spannung steckt im Detail: Austriebe von Buschwindröschen (links) und Zahnwurz (rechts) lassen auf üppige Blüte in nächstliegender Zukunft schließen!

Meine gelbe und vor allem auch gelblaubige Helleborus von Ashwood ist ein richtiger Hingucker. Eigentlich ist sie fast schon absurd auffällig, sie quietscht gegenüber vom Haus wie ein riesiges Ausrufezeichen nach Aufmerksamkeit, dabei ist sie aus der Nähe betrachtet noch viel schöner. Der zarte rote Rand um die Blütenblätter ist mir vorher noch nie aufgefallen. Und die Hummeln lieben sie auch, also alles perfekt!


In den Schattenbeeten ist der Boden schon fast geschlossen, daran sind Galanthus und Leucojum beteiligt - und leider auch Bärlauch, den ich in einer sehr unüberlegten Aktion dort angesiedelt habe. Nochdazu sind seine Blüten wirklich hübsch - die invasive Aussaat, die dann auf den Fuß folgt, leider weniger.
Im Gegensatz zu den blauen oder gar weißen gefüllten Formen von Leberblümchen ist das rosa gefüllte Hepatica nobilis 'Rubra Plena' schon um ca. 15€ zu haben und die Investition durchaus wert, weil die kleinen, gefüllten Blüten äußerst üppig erscheinen und auffällig aus dem Beet herausleuchten.

Mit den Winterlingen und den Galanthus ist es leider schon wieder fast vorbei. Die Winterlinge-Gruppe am Bild hat es auch endlich geschafft, Sämlinge zu produzieren, weshalb ich jetzt auf deutlich mehr gelbe Blüten in den kommenden Jahren hoffe!

Hier hat es mit der Vermehrung gut geklappt: Von 76 Blüten im Jahr 2012 auf diese Masse, nur durch regelmäßiges Teilen und Düngen, das hat sogar mich überrascht! Ich muss sie demnächst wieder etwas vereinzeln.

Im Schotterbeet ist noch nicht so viel los, einzig die reticulata-Iris zeigen schon Farbe. Einige neue Sorten habe ich im Herbst versenkt, aber die brauchen immer etwas länger als die bereits länger im Garten befindlichen, vermutlich haben die älteren schon früher im Herbst mit dem Wurzelwachstum begonnen.

Besondere Freude bereiten mir die vielen Leberblümchen, die hier gut gedeihen. Einige Sämlinge sind ebenfalls schon große Pflanzen geworden. Heuer gab es außerdem kein zu frühes Austreiben, sodass die Blüten alle unbeschädigt sind und herrlich leuchten.

Mein Buch "Schattenstauden" ist erschienen (Verlosung)

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Wer den Garten, den Blog und mich kennt, wird wissen, dass mein gärtnerisches Herz zwar für sehr viele Pflanzen, aber ganz besonders für die Besiedler des Schattens schlägt. Ich kann nicht einmal sagen warum, aber schon seit ich mich für Pflanzen interessiere, begeistern mich diese teils winzigen, aber doch so robusten Stauden, die mit subtilem Charme aus dem Waldboden auftauchen, um schon kurz nach dem Winter ganze Landschaften - und bei darauf ausgerichteter Gartengestaltung auch Beete - in Farbe und Duft zu tauchen.

 Ich habe daher keine Sekunde gezögert, als ich vom Ulmer-Verlag bei einem persönlichen Gespräch und nach dem gemeinsamen Betrachten meiner Frühlings-Schattenbeete gefragt wurde, ob ich mir vorstellen könnte, ein Buch über Schattenstauden zu schreiben. Tatsächlich trug ich diesen Gedanken nämlich schon länger mit mir herum und auch der Blog hat von dieser Idee, zumindest im Frühling, wenn die Schattenbeete die ersten sind, zu denen mich der Weg im Garten führt, schon ziemlich viele Fotos und Beiträge abbekommen.

Das Inhaltsverzeichnis

Im vorletzten Winter habe mich schließlich ans Werk gemacht und zusammengetragen, was für mich in Schattenbeeten essentiell ist: Sowohl Rahmenwissen, als auch unterhaltsame Details und natürlich Stauden, soviele ich unterbringen konnte. Dass trotzdem noch viele weitere auf meinen Listen gestanden haben, soll kein Nachteil sein, sondern Zeichen dafür, wie vielfältig und artenreich der Schatten ist! Und wer einmal mit einem Beet im Schatten beginnt, wird ziemlich bald auf weitere unbedingt-haben-zu-müssende-Stauden stoßen.

Zwischendurch gibts immer mal wieder großzügige Bilder von meinen Beeten

Nach dem eigentlich Schreiben ging es ans Lektorieren des Textes, was mich mehr Nerven gekostet hat als der Text selbst, aber das Ergebnis war alle Anstrengung wert. Nach der Bildauswahl war den Sommer über dann Ruhe (ich habe mich währenddessen dem Bienenfreundlichen Gärtnern gewidmet) und im Herbst wurde dann der letzte Schliff an den Text gelegt. Die Freude über das wunderschön sachliche, stilvolle Layout hat mich die Bildunterschriften formlieren lassen und seit dem Spätherbst habe ich nun gewartet, bis ich heute das fertige Buch aus dem Paket ziehen konnte.

Einige Beetpläne vervollständigen den Bereich "Planung und Beetanlage"

Und ich traue mich zu behaupten, dass alle, die diesen Blog schätzen, auch mit dem Buch Freude haben werden! Jeder Buchstabe drin stammt von mir und auch alle Bilder sind von mir, bis auf drei Ausnahmen, die drei wunderschöne Gartensituationen zeigen, die ich so nicht fotografieren konnte - und die aus zwei Gärten stammen, die mich im Thema Schatten schon länger inspirieren. Über den einen Gärtner bin ich sogar erst zum Mulchen gekommen, schon vor Jahren, womit das Wachstum in meinen Beeten überhaupt erst in die Gänge kam und bei mir gleichzeitig ein Denkprozess, der eine ganz neue Haltung dem Garten über zur Folge hatte. Seither zerkratze ich meine Arme beim Häckseln und habe trotzdem Freude daran, weil ich weiß, dass der Garten dankbar alles schluckt, was ich schwitzend zerkleinere.

Der letzte Teil des Buchs zeigt interessante Schattenstauden runds um Jahr

Im Abschlusskapitel des Buchs gibt es keine langatmigen Pflanzenportraits, weil ich der Meinung bin, dass die Informationen von Pflanzportraits im Internet ohnehin zugänglich sind. Stattdessen beschreibe ich meine Beete mit pflanzlichen Höhepunkten rund ums Gartenjahr - und hier sind noch jede Menge Besonderheiten erwähnt, die vielleicht - so wäre meine Absicht - die Lust auf abwechslungsreiche Beetgestaltung auch im Schatten wecken können.

Unter allen Leserinnen und Lesern des Blogs, die mich schon seit sechseinhalb Jahren begleiten, kann ich dank des Ulmer-Verlags nun drei druckfrische Exemplare von "Schattenstauden - Die dunkle Seite Ihres Gartens" verlosen. Alle, die bis Mittwoch, den 29.März einen Kommentar unter diesem Beitrag hinterlassen, nehmen an der Verlosung teil. Ich hoffe auf rege Teilnahme und bitte darum, mir eine Mailadresse oder eine sonstige Kontaktmöglichkeit zu hinterlassen - oder alternativ nach Ablauf der Frist hier reinzuschauen.

Das Buch ist im Handel erhältlich, hier kann man es direkt auf der Seite des Ulmer-Verlags bestellen. Es hat 168 Seiten mit 137 Farbfotos und 8 Beetskizzen und kostet € 24,90 (in Österreich € 25,60).

Ich wünsche euch viel Spaß und schönes Gärtnern, denn jetzt gerade ist es in den Schattenbeeten ja besonders spannend!

Hier könnt ihr noch durch ein paar Seiten des Buchs blättern. Bitte auf den Titel doppelklicken, dann sollte es funktionieren!

Narzissen, Lerchensporn und Co - Fülle für die Beete

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Jedes Jahr im Frühling kommt der Moment, wo meine vorher eher schütteren Beete auf einmal so gefüllt sind mit Blüten, dass es mir schwierig erscheint, in ihnen noch etwas unterzubringen. Alle Schneeglöckchen, die bis jetzt nicht geteilt und vereinzelt wurden, bekommt man nun nur mehr schwer zwischen die anderen Pflanzen, weil überall etwas sprießt und wächst. Einerseits natürlich Ungewolltes, dann muss gejätet werden, andererseits auch durchaus Gewolltes, das nicht überpflanzt werden sollte. Deshalb ist es in meinen Beeten wichtig, schon vor Mitte März gemulcht zu haben, denn jetzt würde man schon viele Pflanzen verschütten, die bei vorheriger Mulchung einfach durch die lockere Häckselauflage durchwachsen.

Narzissen schätzen Feuchtigkeit und Nährstoffe. Zweitere kann ich leichter zuführen, bei der Feuchtigkeit kann ich nur mit Mulch steuern und auf einen feuchteren Sommer hoffen. Heuer gibt es viel mehr Blüten als nach dem heißen Sommer 2015.
Corydalis cava in Weiß und Rosa, dazwischen ein paar leuchtende Corydalis solida
 Es ist mein Ziel, zwischen den späteren höheren Stauden wie Phlox, Geißbart und Knöterich im Frühling einen dichten Teppich aus kleinen, einziehenden Stauden zu fördern. Der rosa Hohle Lerchensporn ist bei uns heimisch und hat von unter der Hecke heraus ganz von selbst meine Beete erobert. Nach der Blüte zieht er innerhalb weniger Wochen ein und kann daher überall geduldet werden, wo keine zu kleinen Stauden verschluckt werden könnten. Zwischen Hepaticas jäte ich ihn daher öfters, in den Staudenbeeten darf er sich aber gerne verbreiten.

Vor einigen Jahren habe ich weiße Exemplare bekommen, die sich nun auch langsam ausbreiten. Sie leuchten etwas mehr als die Originalart und freue mich über die kleine Gruppe, die auf diese Weise entstanden ist. Das hübsche Laub der Schneeglöckchen bildet einen schönen Hintergrund und kann von Großstauden ohne Probleme durchwachsen werden, deshalb können Schneeglöckchen überall zwischen anderen Stauden angesiedelt werden.

Corydalis / Pachyohragma macrophylla
 Neben dem heimischen Lerchensporn gibt es noch den leuchtenderen Corydalis solida, von dem ziegelrote, dunkelpurpurne und auch sehr aufregend rosarote und tiefrote Sorten existieren. Es lohnt sich, sie im Garten zu pflanzen, da sie nach einiger Zeit zur Aussaat tendieren und die meisten Sämlinge ebenso leuchtend blühen wie die Mutterpflanzen. Die Sämlinge des schöneren C. solida sind meist silbriger als die von C. cava, weshalb man leicht selektiv jäten kann.

Im Schattenbeet mit den Besonderheiten wird es jetzt auch farbig. Eine sehr empfehlenswerte Stauden ist das Schattenschaumkraut, Pachyphragma macrophylla. Sein herrliches Weiß passt gut zu Helleborus oder gerade erblühende Zahnwurzarten. Bei mir ist es außerdem mit blauem Schneeglanz, Chionodoxa sardensis, kombiniert.

Narzissen und Helleborus
Im ältesten Abschnitt der Schattenbeete haben sich die Lenzrosen schon reichlich ausgesät. Ich lasse die schöneren Pflanzen stehen, jäte aber trotzdem immer wieder kleine Nachkommen, da sich sonst ein zu dichter Bestand bildet. Ideal wäre ein rechtzeitiger Rückschnitt der Samenstände, aber ich übersehe immer wieder ein paar.

Zwischen den höheren Pflanzen haben sich mittlerweile Frühlingsknotenblumen in größerer Anzahl angesiedelt, darüber hinaus sind auch hier Schneeglöckchen zu finden. Eine schlechte Idee war, wie schon letztens erwähnt, der Bärlauch, der zwar wunderschön grün austreibt und auch nett blüht, aber kleinere Stauden recht schnell unterdrückt und damit zum Verschwinden bringt.

Helleborus und meine Corydalis-cava-Flächen

Noch mehr Narzissen und Helleborus
Unter dem alten Apfelbaum ist der Boden nicht mehr wirklich humos. Ich bin froh, dass sich einige Stauden dort gut gehalten haben und lasse den Lerchenspornen freie Hand. Ihre Verbreitung erfolgt in erster Linie durch Ameisen, weshalb lockere Böden und Mauern rascher besiedelt werden als freie, verdichtete Beetflächen. Wie viele Frühlingspflanzen haben die Samen kleine Eiweißanhängsel - Elaiosome - die für die Ameisen als Nahrung dienen. Das übrigbleibende Samenkorn wird rund ums Nest herum einfach in die Botanik geschmissen - wo es umgehend keimt.

Cardamine enneaphyllos, die heimische Neunblättrige Zahnwurz

Von den vielen Frühlingsschattenstauden begeistern mich die Zahnwurze jedes Jahr am meisten. Neben der heimischen Cardamine enneaphyllos mit ihren cremegelben Büten und dem bronzefarbigen, blitzschnellen Austrieb, gibt es eine Fülle weiterer Arten (und leider kaum Sorten), die aus den Wäldern Europas und teilweise Asiens zu uns gelangt sind. Sie wachsen alle in gemulchtem Laubwaldboden und können beeindruckende Bestände bilden. Wenn alle blühen, werde ich dazu einen Beitrag schreiben, weil seit dem letzten vor ein paar Jahren doch einige dazugekommen sind.
Iris reticulata 'J.S. Dijt'
Im Schotterbeet ist noch nicht sehr viel zu sehen. Die ersten sind die kleinen Iris reticulata, aber auch Muscari und Tulpen treiben schon aus. Bei den großen Pflanzen bin ich nicht sicher, ob nicht doch einige ganz erfroren sind, aber zum Glück gibt es Sämlinge. Beim starken Frost heuer im Jänner, wir hatten doch an die -16°C, haben auch die wintergrünen Halbsträucher wie Santolina und Ruta sehr gelitten. Bei den meisten kommt jetzt aber von unten Neuaustrieb durch, nur die wunderschönen Currysträucher scheint es komplett erwischt zu haben - trotz durchlässigen Bodens.

Hinterm Haus geht es erst langsam los
Die Blüte der Leberblümchen ist dafür schon längst wieder vorbei. Sogar hinterm Haus, wo es generell langsamer losgeht, sind die meisten von ihnen schon am Abfallen. Dafür taucht Neues auf: Wir sind grade erst am Beginn des Frühlings!


Eine Erinnerung noch: Bis inklusive kommenden Mittwoch läuft noch mein Gewinnspiel für dreimal ein Exemplar "Schattenstauden" - gerne auch weitersagen!

Und am kommenden Wochenende ist der Staudenmarkt im Botanischen Garten Berlin-Dahlem, wo ich wieder mit der Gärtnerei Sarastro anzutreffen bin. Ich freue mich, wenn mich jemand anspricht.

Gewonnen haben... (und Staudenmarkt Berlin)

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Erstmal: Die zahlreiche Teilnahme am Gewinnspiel hat mich gefreut, vor allem, weil sich viele die Zeit genommen und ausführliche Kommentare mit vielen lieben Worten für den Garten und mich hinterlassen haben. Vielen Dank dafür! Denn auch wenn ich vor allem blogge, weil ich gerne schreibe, so ist es doch schön, so viel positive Rückmeldung zu bekommen.

Weil es so oft angesprochen wurde: Das Cover des Buchs war, wie die Cover der meisten Bücher, ein Vorschlag des Verlags, dem ich nach nur kurzem Zögern einfach zustimmen musste. Denn auch wenn ein traditionelles Bild eines gelungenen Schattensbeets vielleicht mehr vom Inhalt verraten würde - so sehen halt alle anderen Gartenbücher auch aus... Der kreative Untertitel hat mir schon etwas mehr Gedanken bereitet, da ich weder Star-Wars-Fan bin noch den Anschein eines solchen erwecken möchte. Aber das Wortspiel ist zu passend, um darauf zu verzichten - und es schadet dem Thema Schatten nicht, ihm mit etwas Augenzwinkern zu begegnen.

Jetzt aber! Wie schon beim letzten Buch erfolgte die Auslosung mit Hilfe der Seite Superanton Tools. Ich beglückwünsche ganz herzlich folgende Gewinnerinnen und Gewinner:

Heike Ackermann
Kablu
Jana 

Von allen dreien bräuchte ich nun eine Adresse, bitte per Mail an katrin.lugerbauer@gmx.at, damit das Buch die Reise zu euch antreten kann!



Und noch eine Erinnerung für daskommende Wochenende: Da findet nämlich der Staudenmarkt im Botanischen Garten in Berlin statt und wie fast jedes Jahr bin ich auch diesmal wieder mit dabei. Ihr findet mich meistens am Stand von Sarastro-Stauden, der sich dieses Mal am Hügel bei den Gewächshäusern befindet. Es wäre schön, wenn ihr euch bei mir meldet!

Als Teaser ein paar Bilder von den vergangenen Jahren. Wer Schattenstauden mag, und das ist kein plumper Verweis, sollte unbedingt einmal dort gewesen sein. Nirgendwo sonst bekommt man so viele um diese Zeit blühende Stauden wie dort!

Fotos meinen Besuchen von 20162014, 2013, 2012 und 2011 



Staudenmarkt in Berlin 2017 - Nachlese

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Mit langer Verspätung ein paar Bilder vom Staudenmarkt in Berlin. Wie schon oft erzählt, ist diese Veranstaltung für mich einzigartig: Der frühe Termin fördert das Angebot verschiedenster Schattenstauden, die während dem restlichen Jahr eher unterrepräsentiert sind, dazu kommt der Beginn des Frühlings, der immer gleichzeitig zu bestaunen ist und die Kauflust - meine und die der Kundinnen und Kunden - fördert.

Wie schon mehrere Jahr zuvor (heuer besuchte ich schon das siebte Mal in Berlin!), war ich wieder mit der Gärtnerei Sarastro von Christian Kreß am Staudenmarkt. Dieses Mal befand sich der Stand an den Glashäusern am höchsten Punkt des Marktes. Wer sich ein Bild machen möchte, auf der Homepage des Botanischen Gartens gibt es einen Marktplan.

Blick von König-Luise-Platz zu den Gewächshäusern - vor Öffnung der Tore :-)

Staudenfreundinnen wie mir steht in jedem Fall viel Fußmarsch bevor: Fast einen Kilometer lang reihen sich links und rechts des Weges, der quer durch den botanischen Garten führt, Pflanzenstände an Pflanzenstände. Direkt am Hügel angelangt teilt sich der Weg sogar und man passiert so fast 140 Marktstände, von denen gut 100 Pflanzen anbieten. Der Rest ist wohlausgesucht und bietet neben heuer exzellenter Verpflegung (ein Kartoffelpufferstand! Orientalische Besonderheiten!) Gartengeräte, Gartenliteratur, Keramiken für den Garten und nur sehr, sehr wenig Deko.

Stände am "unteren" Ende des Marktes, Richtung Eingang Unter den Eichen / Stand von Sarastro-Stauden

Als Ausstellerin darf ich frühmorgens durch die noch unberührten Stände streifen - so entstehen diese menschenleeren Fotos, die zwar wunderschön anzusehen sind, aber nur ganz kurze Zeit auf diese Art bestehen bleiben. Die meisten Anbieter nehmen Stauden mit, die im Moment auch blühen oder zumindest Blattwerk zeigen, weil es einfacher ist, jemanden für blühende Stauden zu begeistern als für leere Töpfe.

Gerade am Stand von Sarastro-Stauden begegnet man vielen Anfragen nach anderen Stauden, die leider nicht mit nach Berlin gekommen sind, weil sie entweder noch gar nicht austreiben oder schlicht deshalb, weil im Auto kein Platz mehr für weitere Kisten war.

Details vom Markt (noch volle Kisten)

Wer als Anbieter trotzdem andere Stauden mitnimmt, behilft sich meist mit Bildern, damit die Besucherinnen und Besucher sich etwas vorstellen können. Das Angebot war heuer besonders breit gefächert. Das lag vor allem an der schon sehr weit fortgeschrittenen Vegetation, die von Hepatica und Helleborus über Primeln bis hin zu Elfenblumen und Tränendem Herz fast zwei Monate Frühlingsblüher abdecken ließ.

Chilis, Tomaten und Kräuter / Detail eines ansprechend dekorierten Standes

Besonderer Schwerpunkt war wie jedes Jahr in Berlin Gemüse, da überdurchschnittlich viele Menschen auf Balkonen und in kleinen Gärten Pflanzen ziehen und daher leichter eine Chilipflanze als ein Gehölz oder eine ausladende Staude unterbringen, ganz abgesehen vom deutlich merkbaren Trend zur Kultur von eigenem Gemüse.

Der äußerst anziehende Stand von Bèatrice und Heinz-Peter Stolz

Beim Durchschauen durch die Stände achte ich natürlich vor allem auf Schattenstauden. Jedes Jahr eine Freude ist der Besuch bei Bèatrice und Heinz-Peter Stolz, die neben wunderschönen Primeln jedes Jahr besondere Elfenblumen mithaben und die den letzten Jahren immer mehr Frühlingsplatterbsen mitgebracht haben.

Ich bin ja glühender Fan dieser niedlichen Stauden, bei denen man viel zu selten die mögliche Farbenpalette präsentiert bekommen und oha, heuer gab es einen sorgsam komponierten Regenbogen zu bewundern. Danach lächelten mir den ganzen Tag aus vielen Einkaufskörben Lathyrus vernus entgegen!

Polsterpflanzen / der Hostastand von Ullrich Fischer

Aber auch Funkien waren schon zu erwerben, ein besonderes Sortiment bot wie immer Ullrich Fischer an. Neben neuen Sorten fanden sich auch bewährte Klassiker und gerade für schattige Balkone sind Hosta eine gute Wahl; dazu sind sie dort sicher vor Schnecken.

Am Marktwochenende war zudem herrlichster Sonnenschein und eine unerwartet warme Witterung, sodass es neben dem Kaufvergnügen auch ein schöner Ausflug war, den botanischen Garten zu besuchen. Aktuelle Besucherzahlen habe ich nicht gefunden, aber vor einigen Jahren war von über 20 000 Personen die Rede, die an den beiden Tagen durch die Anlagen spazieren.

Der Buchenwald mit Anemonen - wie bei mir zuhause!

Wer den Markt besucht, hat meist die Hände voller schwerer Taschen. Dabei sind die verschiedenen Anlagen des botanischen Gartens durchaus einen kleinen Ausflug wert. So wurde schon vor vielen Jahren ein Buchenwald angelegt, der von Buschwindröschen, Lerchensporn, Bärlauch und vielen weiteren Frühblühern besiedelt wird und wie ein üppigen Wald aus den nördlichen Kalkalpen wirkt. Bis zum hintersten Winkel des Gartens bin aber auch ich noch nie gekommen - aber das wird noch, ich war bestimmt nicht das letzte Mal beim Staudenmarkt!

Jedes Jahr so schön - Schattenbeete im April

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Obwohl ich es nun schon wirklich genau weiß, ist das rasche Erwachen der Vegetation in den Schattenbeeten noch immer ein Erlebnis für mich. Wo man im Februar noch hoffnungsfroh nach Austrieben bohrt und sich über jedes Schneeglöckchen freut, ist es nun so voll, dass man weder ins Beet passt noch die dringend notwendigen Schneeglöckchenvereinzelungen, die eigentlich geplant gewesen wären, durchführen kann.

Denn ab der letzten Woche im März, sobald die Lerchensporne austreiben und die Helleborus blühen, ist es voll in den Beeten - und zwar so voll, dass man wirklich keine einzige Pflanze mehr unterbringt, ohne andere entfernen zu müssen.

Schattenbeete unterm Apfelbaum

Ich versuche daher, diese Wochen im Garten zu genießen. Es gibt noch kaum etwas zu jäten, fast alle Stauden sind im Austrieb oder in voller Blüte und jeden Tag hat sich etwas Neues entwickelt, eine Staude ist aufgeblüht oder eine neue Kombination begeistert. Manchmal bleibt natürlich auch etwas weg, aber in dieser Fülle kann man einzelne Misserfolge leicht verkraften, außerdem warten meist in einigen Töpfen Neuzugänge auf gute Plätze.

Das Bild oben zeigt das Beet zu Füßen des alten Apfelbaums, das schon seit mehr als 12 Jahren besteht und einigen Pflanzen seit dem Beginn enthält. Heuer konnte ich im Februar einiges an Giersch jäten, die unsäglich robuste Hemerocallis fulva, eine ganz normale orange Taglilie, wurde schon lange vor diesem Beet an den Baum gepflanzt und ich habe sie schon wirklich oft ganz tief herausgestochen, aber sie erscheint jedes Jahr unverdrossen üppig aus ihren unterirdischen Speicherknollen. Ganz rechts hinter dem Baum sieht man mein jüngstes Schattenbeet, es besteht er seit zwei Jahren.

Cardamine heptaphylla 'Guincho Form' / Cardamine heptaphylla

Meine besonderen Lieblingspflanzen im April sind die Zahnwurze. Etliche Arten sind weltweit in Gartenkultur, aber sie sind in Topfkultur nicht ganz unproblematisch, weshalb man sie nicht sehr häufig angeboten bekommt. Wie viele langsamwachsende Schattenstauden sind sie zudem nicht gut zu präsentieren; häufig steht ein einzelner Halm mit einer paar Blüten in einem Topf und sieht mehr nach Wiesenschaumkraut - ebenfalls eine Zahnwurzart - aus, als nach einer lohnenswerten Blühpflanze.

Die beiden Pflanzen auf den Bildern sind beide Cardamine heptaphylla, die in Süd-Westeuropa heimisch sind und in Schattierungen zwischen Rosa, Weiß und während der Blüte umfärbend blühen. Es ist mein Traum, irgendwann einmal während der Blütezeit durch diese Wälder zu streifen und neue Farbvarianten zu entdecken... bis dahin kaufe ich alle verfügbaren Pflanzen auf und setze sie in meine Beete, wo sie meisten völlig unterschiedlich aussehen. Sie wachsen in meinem Boden gut und bleiben auch nach der Blüte einige Zeit sichtbar, bevor sie im Sommer dann einziehen.


Tulipa 'Jan Reus', Narcissus 'Thalia'

Gleichzeitig mit den Schattenbeeten entwickeln sich auch die sommerlichen Staudenbeete, meistens vollsonnig gelegen und mit Blütenschwerpunkt auf Frühsommer bis Herbst bepflanzt, zu einem immer attraktiveren Gartenteil. Nach Jahren des Ausprobierens habe ich nun einige Tulpen gefunden, die mit etwas Düngen jedes Jahr wiederkommen zum Großteil sogar bestocken. Die schönste davon ist 'Jan Reus', eine schlichte Triumphtulpe, die in Farbe und Wuchskraft unübertroffen ist.

Die weißen Narcissus triandrus 'Thalia' waren dafür früher viel häufiger in den Beete. Sie möchten im Gegensatz zu den Tulpen, die trockene Sommer und im Sommer völliges Austrocknen schätzen, lieber feuchte Standorte und zumindest im Frühling keine Trockenheit. Heuer haben erstmals wieder einige geblüht, wohl deshalb, weil der Frühling 2016 ziemlich nass war.


Staudenbeet mit Lilium 'Claude Shride' / Caulophyllum thalictroides / Polygonatum x hybridum 'Betberg'

In den Schattenbeeten sind viele spannende Stauden versammelt. Wenn ich die Frühlingsbeiträge der letzten Jahre so anschaue, zeige ich auch meistens die selben, vermutlich, weil ich sie besonders gerne mag. In den letzten zwei Jahren sind die Tränenden Herzen mit den schönen Laubfarben in den Fokus gerückt, ein Dauerbrenner ist auch der dunkelblättrige Salomonssiegel 'Betberg'. Der Austrieb der roten Martagon-Lilie 'Claude Shride' ist heuer auch so dick und fett, dass ich mich schon sehr auf die Blüten freue (und gewissenhaft alle Lilienhähnlich absammle, die sich ebenfalls drüber freuen).


Schattenbeet unterm Nussbaum (Südosten) / Podophyllum 'Spotty Dotty'

Unter dem Apfelbaum gibt es nun schon seit ungefähr 8 Jahren ein Staudenbeet, das gegen Westen von einer Hecke geschützt wird und nur mittags - also eher zu einer ungünstigen Zeit - mehr Sonne abbekommt. Allerdings sind einige Stauden daran gewöhnt und weil es der tiefste Punkt des Gartens ist, ist es auch tendenziell kühler dort.

Star in diesem Beet ist der Maiapfel 'Spotty Dotty', dessen lebhaft gezeichnetes und tief eingeschnittenes Laub regelmäßig für Fragen sorgt. Drumherum sorgen Frühlingsplatterbsen für Farbe, vorher haben Christrosen und eine frühblühende rosa Zahnwurz das Beet schon früh gefüllt. Ich mulche dort regelmäßig mit Lauberde und Laub, damit der Boden schon humos bleibt. Das Nusslaub entferne ich im Frühling, wenn es dick verklebt ist, häcksle es und trage es wieder auf - der Boden ist dort nie unbedeckt, weshalb er wohl noch besser Feuchtigkeit speichert.

Dicentra spectabilis 'Gold Heart'

Auf der anderen Seite des Baumes endet die Hecke und die Abendsonne trifft die Pflanzen. Dazu treibt der Nussbaum sehr spät aus, weshalb es dort noch sehr hell ist. Diese Bedingungen scheinen einigen Stauden besonders zu behagen - sie entwickeln sich dort bestens. Ein Vorteil ist sicher auch der lehmigere Boden dort, der darauf zurückzuführen ist, dass das Beet eigentlich ein kleiner Hügel aus vor einigen Jahren gekaufter Erde ist, die aus einem anderen Teil des Tals kommt und sehr viel lehmhaltiger als unsere eigene war.

Das gelblaubige Tränende Herz 'Gold Heart' entwickelt sich dort besonderes üppig (es steht erst das dritte Jahr), rundherum wachsen Elfenblumen und andere Kleinstauden. Ich mag diesen Gartenteil ganz besonders, auch wenn er schwierig zu fotogafieren ist, weil er direkt an den Grenzzaun anschließt.

Trillium erectum / Epimedium 'Buckland Spider'

Und natürlich wächst manches auch nicht so wundervoll. Trillium zum Beispiel, ich finde sie so hübsch, besonders die kleinblütigen Sorten oder die mit geflecktem Laub. Aber sooft ich sie auch pflanze, sie überleben zwar, aber legen nur ganz selten zu. Eine weiße Form von Trillium flexipes erscheint etwa seit Jahren trotz Düngergaben wahlweise ein- oder zweiblütig, was mich war irgendwie schon freut, angesichts der im Internet herumschwirrenden Bilder von dichtest mit Trillium bewachsenen nordamerikanischen Wäldern schon etwas enttäuschend ist. Dabei habe ich schon Lauberde probiert und Lehm, viel Häcksel und wenig... es ändert nur wenig daran, dass Trillium bei mir langsame, seltene und sehr zögerliche Stauden sind.

Und sogar die Elfenblumen, die ich ja sammle und verehre, sind mitnichten so unkompliziert, wie ich sie gerne hätte. Einige sind wüchsig, wie das am Bild, andere sind nach kalten Wintern seltsam niedrig und wie gestaucht (vielleicht hat es ihre stärksten Triebe erfroren?), andere kommen nicht Fleck, weitere blühen ein Jahr üppig und sind im nächsten winzigklein.

Aber genau das macht es ja auch spannend. Und sorgt für Arbeit: Einige Pflanzen sind heuer wieder umgezogen, weil sie ja vielleicht an einem anderen Standort besser wachsen könnten... oft hat es schon geklappt (und manchmal die Pflanze für immer erledigt. Auch das passiert. Schafft Platz ;-)).

Wintereinbruch

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Hm ja. Auch wenns natürlich noch immer schlimmer ginge, so waren die letzten drei Tage für den Garten nun doch eine ziemlich traurige Angelegenheit. Zuerst gab frostigen Wind, dann ungefähr 15cm Nassschnee und dann nochmal Frost. Einiges hat gut überlebt, aber etliches ist doch ziemlich gefrostet worden und was vor allem ein Problem ist: Zahlreiche Stauden wurden vom Schnee zerquetscht, geknickt oder einfach plattgedrückt. Mit dem Ergebnis, dass jetzt, mitten im Frühling, die Stauden am Boden liegen und Rückschnitt brauchen, obwohl sie doch erst seit wenigen Wochen sichtbar sind. Bilder vom aufgetauten Garten folgen dann morgen, ich werde wohl auch noch auflisten, welche Pflanzen Schaden genommen haben und welche nicht.

Das war am Donnerstag in den Schattenbeeten, ich habe die Perspektive ja schon öfter gezeigt. Das heuer so üppige Dicentra spectabilis 'Gold Heart' ist schwer in Mitleidenschaft gezogen... ich fürchte aber, ich werde den Anblick ertragen müssen, weil Rückschnitt auch weniger Vitalität fürs kommende Jahr bedeuten würde.

Wirklich unproblematisch sind ja Tulpen. Man denkt zwar immer, sie seien nun alle hinüber, aber aus ihrer Heimat - zumindest der ihrer Vorahnen - an Kummer mit Spätfrost, Frühlingsschnee und Wind gewöhnt, hängen sie erstmal traurig herum, richten sich beim ersten Sonnenstrahl aber meist wieder auf (außer bei wirklich tiefen Temperaturen und wirklich viel Schnee... aber meine 'Jan Reus' hier standen gestern schon wieder als wäre nix gewesen).

Auch die Salomonssiegel hatten Glück. Sie haben nur leichte Erfrieren erlitten und werden das Jahr wohl weiter bestreiten können, nur ein paar kleine Makel werden vom Wintercomeback zurückbleiben. Viele Pflanzen, die in den Beeten ringsum unterm Schnee liegen, sind etwas zerknautscht, aber im Großen und Ganzen ok.

Die Blüten der Bergenie waren schon ziemlich hinüber, als der Schnee kam - sie sind erledigt, der Rest des Schotterbeets hat aber keinen Schaden erlitten.

Muscari und Wildtulpen (Tulipa clusiana in Sorten) sind gute Tipps für schneegeplagte Regionen. Sie schließen einfach die Blüten und setzen bei wärmeren Temperaturen mit ihrer Blüte fort.

Viel trauriger sieht es in den Hochstaudenbeeten aus. Die hohen Temperaturen der vergangenen Wochen (der letzte Frost war am 13.März!) haben die Sommerstauden ungewöhnlich hoch und weich wachsen lassen. Daher sind sie unter der Last des Schnees alle plattgedrückt worden und was nicht geknickt ist, liegt verborgen herum. Weil Stauden aber sofort nach dem Licht streben, werden sie sich mit den obersten Zentimetern bald zur Sonne ausrichten. Besonders bei Phlox und bei Glockenblumen führt das zu hässlichen Ergebnisse: Daher folgt morgen der komplette Rückschnitt. Vielleicht werden sie dann danach standfester und bleiben niedriger, das wäre gut für sommerliche Gewitterstürme.

Einladung zur offenen Gartentür am 7. Mai

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Nachdem die Temperaturen nun etwas angestiegen sind, hat sich zum Glück auch der Garten wieder erholt. Einige Pflanzen, wie etwa die Pfingstrosen, haben sich sogar komplett aufgerichtet und wir können nun mit Freude auf den 7. Mai blicken. Dieser verhältnismäßig frühe Termin wird heuer vermutlich noch den Blick auf einige Tulpen ermöglichen und gerade die Schotterbeete werden sich in voller Pracht zeigen! Ich bin selber schon gespannt, wie sehr sich der Garten jetzt weiterentwickeln wird, wenn ab dem Wochenende die Sonne zu uns zurückkehrt.

Für den Sonntag, 7. Mai, freuen wir uns auf zahlreiche Gartenbegeisterte, die mit uns den Garten genießen und sich über Pflanzen und das Garteln austauschen möchten.

Eine Karte zur einfacheren Anfahrt habe ich auf die Veranstaltungsseite am Blog gestellt, bei Fragen bitten wir um Kontaktaufnahme. Die genaue Adresse lautet:

Familie Lugerbauer
Grabenstraße 3
4563 Micheldorf


Das Schotterbeet im Frühling (1)

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Die Begrifflichkeit mag problematisch sein - aber das abgemagerte Beet selbst ist es keineswegs. Nachdem ich es nun eineinhalb Jahre fotografiere und ständig umschleiche, muss ich sagen, dass es den Schattenbeeten den Rang als liebsten Gartenteil ganz eindeutig streitig macht, da es sich, nun doch schon ziemlich eingewachsen, ab dem Frühling üppig präsentiert. Wer die Vorgeschichte nicht kennt: Dieses Beet wurde mit einer Menge feinem Kies angelegt, der den Boden abmagert und Pflanzen aus alpinen Regionen, dem Mittelmeerraum und anderen eher trockenen Gebieten der Erde Platz bieten soll.

Ende April / aktuelle Ansicht
Februar/März: Die ersten Iris reticulata erscheinen im Beet
Ende März/ Anfang April: Tulipa humilis und Tulipa sylvestris blühen zusammen mit ersten Muscari armeniacum.
Anfang April: Euphorbia myrsinites, austreibender Schnittlauch

Das Beet hat im kalten Winter (wir hatten bis zu -18°C über längere Zeit hinweg) ein paar Verluste hinnehmen müssen, darunter zwei große Pflanzen Santolina, alle Federgräser und starkes Zurückfrieren an Ruta graveolens, Salvia officinalis und einigen anderen mediterranen Halbsträuchern. Da ich nicht hoffe, dass solche Winter zum Regelfall werden, habe ich vor, einige dieser Stauden zu ersetzen. Alle anderen Pflanzen sind gut über den Winter gekommen, sogar die Berkhaya (nach anfänglicher "Für-Abgelebt-Erklärung" meinerseits).

Im April liegt der Schwerpunkt im Beet auf Frühblühern. Ich hätte nicht erwartet, dass Wildtulpen so derartig gut gedeihen, aber ich werde den Besatz noch deutlich aufstocken - vor allem, weil es da noch viele attraktive weitere Arten gibt.


Mitte April: Die Bergenien stoßen dazu.
Auch einige kleine Details sind versteckt: Globularia nudicalis.
Am Ostermontag: Tulipa clusiana
Und weitere Eindrücke aus dieser Zeit
Hier noch ein Überblick

Die beste Fernwirkung hatten dabei die außen rot-weißen Tulipa clusiana, die über dem Beet zu schweben scheinen und eine erstaunliche Widerstandsfähigkeit an den Tag legten - die Fotos im Beitrag sind nämlich mit Ausnahme des ersten Bildes chronologisch, und eine wirklich ärgerliche Winterperiode schneite alle Tulpen ganz dick ein.

Das Schotterbeet 20.April...
...war komplett eingeschneit und die Tulpen haben so fest zusammengekniffen, dass man kein bisschen Weiß mehr an ihnen sehen konnte. Gab eh rundherum genug davon.
Wenige Tage später: Aufgetaut!

Das letzte Bild links zeigt die Blüten der rot-weißen Tulpe von Innen - sie sind nämlich ganz weiß mit purpurnem Grund und das rot der Außenblätter schimmert nur ganz leicht durch. Mit der Erwärmung trieben auch einige andere Stauden aus, wie Glaucium flavum, der gelbe Hornmohn, dessen silbernes Laub schon ganz ohne Blüten hervorragend ins Beet passt.

Sind sie nicht großartig?
Ich werde noch viele weitere davon pflanzen.
Ein niedliches Aethionema (?) hat sich reich ausgesät / Tulipa batalinii 'Bright Gem' startet mit kaum vorhandenen Stängeln.

Jetzt, Anfang Mai, sind noch immer nicht alle Stauden erschienen, so verschieden ist die Entwicklungszeit in diesem Lebensraum. Die ersten sind schon wieder eingezogen (Iris reticulata), die anderen sind gerade dabei (Tulpen) und viele weitere treiben gerade Blüten, einige davon üppig und vielversprechend. Demnächst wird es hier wieder ein Update geben, mit ganz anderen Pflanzen.
Ich freue mich auf die kommenden Monate im üppigen, angemagerten Beet, das so gar nicht dem Kiesbeetklischee entspricht!


Und ein paar Worte in eigener Sache gibt es auch noch: Wir möchten uns ganz herzlich bei den Besucherinnen und Besuchern bedanken, die gestern unseren Garten angeschaut und für so viele erfreulich und kurzweilige Gespräche gesorgt haben! 

Was mich besonders gefreut hat: Renate aus dem Genießergarten, ihr kennt sie bestimmt aus der Gartenblogwelt, war mit Begleitung ebenfalls hier und als wäre das nicht schon schön genug, hat sie einen ganz wundervollen Blogbeitrag mit für uns völlig neuartigen Einblicken gepostet. Das klingt jetzt seltsam, aber jeder sieht den Garten ganz anders und ihn mit Renates Augen zu betrachten ist eine große Freude und Bereicherung für uns. Danke :-) 

Und gerade habe ich noch Torsten Matschiess' Besprechung meines Buchs entdeckt... bei so viel positivem Feedback werde ich ja ganz verlegen! Danke auch hier. Ich freue mich, wenn jemand die Absichten hinter dem Buch schätzt.


Erwähnenswerte Pflanzen 1: Was blüht Ende Mai

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Weil mir der Garten grad etwas davonwächst und die langen, hellen Abende ein Draußensein bis halb 10 erlauben, ist am Blog gerade weniger los, obwohl doch gerade jetzt sehr viel zum Herzeigen wäre. Ich beginne also diese lose Serie, in der ich Pflanzen der Saison vorstellen möchte, die mir im Moment besonders gut gefallen!

Silene fimbriata stammt aus dem Kaukasus und bildet mit langsam aber beständig kriechenden Rhizomen lockere Bestände, die im Halbschatten bis zu 1,4m hoch wachsen und ihre hinreißend gefransten, weißen Blüten mit dem hellgrünen Kelch in andere Pflanzen hineinlugen lassen. Ich habe sie mit Farnen und gelber Hesperis kombiniert, für die Zukunft sind aber Vergesellschaftungen mit Akelei, Kugellauch und anderen Nachbarn geplant. Definitiv ein Versuch wert!

Lange hat es "gehunzt", nun aber wächst er: Mein no-Name-Frauenschuh aus dem Ramsch-CC-Wagen eines Gartencenters hat sich nun wirklich etabliert und ziert mit Kapperl und Dreadlocks das Schattenbeet. Ich bin so begeistert, dass ich in Versuchung bin, etwas Geld in andersfarbige Kultivare zu investieren (kleinblütig müssen sie sein, ein großblütiger Kollege der gezeigten Pflanze blüht meist ungesehen, weil die Blüte immer am Boden liegt).

Und schon sind wir im Kiesbeet, das im Moment jeden Tag für Begeisterung sorgt. Dieser ausgesprochen hübsche Doldenblütler ist Athamanta turbith var. haynaldii, der aus Südeuropa stammt und mit federfeinem Laub einen wuschligen Tuff bildet, aus dem üppig und zahlreich schneeweiße Doldenblüten sprießen, die meistens waagrecht stehen und verhältnismäßig groß sind. Die Pflanze mag trocken, sonnig und heiß stehen und kann daher gut auf Mauerkronen oder im Vordergrund von Kiesbeeten verwendet werden.

Direkt daneben, man sieht die dichten Bestände auch am vorherigen Bild links, wächst der Österreichische Ehrenpreis, Veronica austriaca. Längere Zeit von mir schmählich vernachlässigt, weil er in Töpfen immer recht unscheinbar vor sich hingammelt, habe ich einige geschenkte Pflanzen vorigen Frühling lustlos in ein Kiesbeeteck gestopft, mit Kies völlig bedeckt, weil sie im Topf so gakelig waren, und dann komplett auf sie vergessen. Bis heuer: Ein Meer aus blauen Blütenkerzen, in verschiedenen Farbschattierungen und ca. 40cm hoch, breitet sich in besagtem Eck aus. Wun-der-schön!

Und gleich anschließend eine weitere Pflanze, die im trockenen Habitat gefällt: Knautia macedonica, ein Bienenmagnet, wächst auf magerem Boden zart und ansprechend und webt sich mithilfe von Selbstaussaat durchs Beet, ein weiterer Pluspunkt ist die lange Blütezeit. Definitiv ein Plus!

Schnittlauch wird als Zierpflanze ja leicht unterschätzt oder halt im Gemüsebeet geduldet. Seine Farbsorten aber, die in England größere Beliebtheit genießen, blühen üppig und lange, ziehen Bienen und andere Insekten an und können Beete im Mai durchaus dominieren. Nach der Blüte ist ein Rückschnitt sinnvoll, außer natürlich, man möchte reiche Aussaat. Die hier gezeigte weiße Sorte ist 'Wallington White', links und rechts wachsen jeweils Exemplare von 'Forescate'.

Wer duftende Pflanzen mag, wir Nelken lieben und besonders Dianthus lumnitzeri 'Tatra Fragrance' ist eine tolle Pflanze: Üppige Blüte, herrlicher Duft, blaues Laub und Stängel, kitschig rosa gezeichnete Blüte... aber auch andere Sorten und die Art selbst sind lohnenswert, auf passendem Boden kann es zu reicher Selbstaussaat und abweichenden Tochterpflanzen kommen, was ich (noch?) spannend finde.

Und meine letzte Pflanze, die mich im Moment fasziniert, ist die unglaublich blaue Lindelofia longiflora. Ein gedanklicher Fehler hat sie mich statt in den Halbschatten, von dem man häufig liest, mitten ins abgemagerte Schotterbeet pflanzen lassen, wo sie das letzte Jahr etwas mickrig vorsichhinvegetierte. Aber offenbar hat sie die Zeit für die Wurzelbildung genützt, denn nun blüht sie in einem riesigen Busch und strahlend blauen Blüten, die von Bienen reich besucht werden und lässt sich weder von Sonne noch Trockenheit irritieren. Von allen Pflanzen, die ich bisher gesehen habe, hat sie das leuchtendste Blau, weshalb es mich wundert, dass sie nicht öfter in Gärten anzutreffen ist.


Welche Pflanzen begeistern euch im Augenblick?

Anfang Juni im niederösterreichischen Weinviertel

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Der kleine Österreichurlaub an einem der langen Wochenenden im Frühsommer ist mittlerweile zu einer kleinen Tradition geworden und so hat es uns dieses Mal in für mich noch unbekanntes Gebiet verschlagen, nämlich in den äußersten Nordosten Österreichs, ins nördliche Weinviertel.

Wer in Österreich in einer Gebirgsrandlange wohnt und gärtnert wie ich, wird vor allem von den klimatischen Bedingungen überrascht sein: Meistens bewegt sich die Jahresniederschlagssumme um 300mm (auf der Karte die Grenzbereiche nördlich von Wien) herum, was weniger als einem Drittel des Regens entspricht, mit dem mein Garten auskommen muss. Die Folge sind bereits jetzt Anfang Juni verdorrte Rasenflächen und eine gänzliche andere Flora und Fauna - und natürlich Weinanbau.

Jetzt im Frühling sind die meisten Orte noch nicht sehr stark besucht, in vielen Kellergassen huschen nur Ziesel herum und weil die Landwirtschaft, auch wenn sie sehr idyllisch aussieht, intensiv betrieben wird, begegnet man in den Siedlungen öfter einmal Feldhasen, Igeln oder vielen, vielen Vögeln.

Im Folgenden möchte ich euch einfach ein paar Eindrücke zeigen, natürlich immer mit botanischem Schwerpunkt! Bei weiteren Fragen bitte Mailen oder einen Kommentar hinterlassen.


Eine der schönsten Kellergassen der Region und vermutlich auch darüber hinaus befindet sich am Galgenberg bei Wildendürnbach.





Wir sind quer durchs Waldviertel angereist und haben einen Zwischenstopp am Ottensteiner Stausee eingelegt, der mit den Gneisgestein am Ufer ganz deutlich an Skandinavien erinnert. Und auch wenn der Kamp angeblich kalt ist: Der Stausee ist es ganz sicher nicht, wer in der Nähe ist: Ruderboot ausleihen, eigene Insel oder Buch ansteuern und sich auf den warmen Steinen in die Sonne legen! / Das zweite Bild zeigt eine kleine Kellergasse irgendwo unterwegs, leider ist nur mehr eine kleine Insel inmitten von Agrarwüste.
Rund um den Truppenübungsplatz Allentsteig, in dem neuerdings sogar ein Wolfsrudel lebt, finden sich unglaublich reiche Vorkommen von Lupinen. Das mag manche nicht weiter beeindrucken, für mich, die ich auf Kalk gärtnere und lebe und den Kampf für Lupinen und gegen Schnecken schon vor Jahren aufgegeben habe, ist so etwas ein kleines Wunder.

Unser Quartier befand sind in Staatz-Kautendorf, eines jener Dörfer, in denen aus der ziemlich flachen Umgebung eine Kalkklippe aufragt, die natürlich im Mittelalter als Platz für eine Burg genutzt wurde. Zur blauen Stunde spazierten wir auf die Burgruine von Staatz, die einen herrlichen Rundblick bietet.

Blick nach Nordwesten, Richtung Sonnenuntergang.

Die Reste des Gebäudes sind rund um die Uhr zugänglich und bieten einen herrlichen Rundblick auf das sanfthügelige Weinviertel.

Die am Beginn des Posts gezeigte Kellergasse, die einen Hügel - den Galgenberg - fast ganz umgibt, liegt bei Wildendürnbach. Im Spätsommer werden dort Weinfeste gefeiert, aber bis dahin liegen die Keller verlassen auf dem warmen Hügel. Wer sich langsam anpirscht, kann jede Menge Ziesel beobachten. / Oben auf dem Hügel befindet sich der oberste Teil des alten Kirchenturms, der beim Neubau vor 30 Jahren von der Feuerwehr dorthin verfrachtet wurde. / Die Kellergasse ist wunderschön einheitlich und in gutem Zustand.

Aber jetzt zu dem, was mich dort am meisten begeistert hat... Sind Ziesel nicht unheimlich niedlich? Ich bin ja leicht von Tieren zu begeistern, aber Ziesel zu beobachten gehört zu meinen liebsten Beschäftigungen im Osten von Österreich. Leider bin ich noch nie einer zahmen Kolonie begegnet, alle meine Zieselsichtungen erfolgten aus weiter Ferne und ergaben Bilder, auf denen man braune Schatten durchs Gras huschen ahnt. Dieses Mal hatte ich aber Glück: Ein unvorsichtiges Jungtier war so in die Suche nach Grassamen vertieft, dass es immer weiter in meine Richtung gelangte. Erst ganz kurz nach dem rechten Bild erschrak es schließlich und sauste in sein weitläufiges Gangsystem. Glück gehabt, wir alle beide :-).

Die Aussicht vom Galgenberg reicht schon bis ins benachbarte Tschechien nach Mikulov.


Auch wenn die Landschaft idyllisch aussieht und die Grüntöne beim Fotografieren Spaß machen: Naturbelassene Flächen gibt es hier kaum, die Wälder sind meist abgezäunt und innerhalb des Gatters werden Wildschweine gehalten, die Felder grenzen fast ohne Rain aneinander und die wenigen natürlichen Flächen sind auf die Hügelkuppen zurückgedrängt: Die dort wachsende Trockenrasengesellschaft ist aber äußerst sehenswert! Wir waren etwa am Schweinsbarther Berg, in dessen Umkreis etliche Trockenhänge als geschützt ausgewiesen sind. An einen Stellen kommt sogar der Tatarische Meerkohl vor (Crambe tatarica), aber dafür waren wir zu spät, ich konnte nur mehr die beeindruckend großen Samenstände bewundern.

Für mich völlig unbekannt war bis dato der Acker-Wachtelweizen, Melampyrum arvense, ein Halbschmarotzer, der einjährig ist und nur in Verbindung mit bestimmten Gras- oder auch Getreidearten gedeiht. Er gehört wie der verwandte Klappertopf zu den Sommerwurzgewächsen, die allesamt auf Wirtspflanzen leben. In Magerwiesen zuhause, trägt er zur weiteren Abmagerung der Wiesen bei, allerdings kenne ich diese leuchtend pinkfarbige Art aus den nördlichen Kalkalpen und den Trockenrasen im Alpenvorland definitiv nicht, obwohl die Art Kalk wohl mag. / Der weißblühende Lein ist Linum tenuifolium und er würde auch in meinem Magerbeet zuhause gut passen!
Im Waldviertel waren die Kirschen schon reif und überall verstreut in der Landschaft, an Wanderwegen, am Fuße von Hügeln und in Hecken findet man große, saftige Kirschen an Bäumen mit gesundem, grünem Laub - etwas, das ich von Daheim schon seit Jahren nicht mehr kenne, hier sind alle Kirschen wegen der vielen Feuchtigkeit mit Pilzen befallen, von wildwachsenden Esskirschbäumen, die teilweise als Überreste alter Obstbaumgärten als letzte noch sichtbar sind oder von Vögeln weiterverbreitet wurden, kann ich hier nur träumen! Und wer genau schaut, sieht auf meiner Hand auch eine Wildbiene, leider konnte ich sie nicht bestimmen, weil sie so schnell wieder weg war.

Der Kirchturm von Ottenthal / Ein Teil der großen Windparks Richtung Wien.

Eine unserer letzten botanisch interessanten Stops waren die Leiser Berge, die gleichzeitig von Süden her die erste Kalk-Erhebung darstellen. Rund um die Buschberghütte, die gleichzeitig Österreichs niedrigstgelegene vom Alpenverein betriebene Hütte ist, sie liegt nämlich nur auf 480m Seehöhe, führen ausgedehnte Pfade durch Wiesen, Hecken und Waldstücke und man könnte stundenlang zu den nahegelegenen Dörfern wandern.

In den Wiesen blüht neben dem schon bekannten Ackerwachtelweizen der Natternkopf und Carduus nutans, eine meiner liebsten Disteln, die ich immer noch nicht im Garten habe.

Noch ein paar Impressionen aus den Leiser Bergen, die weiße Pflanze könnte ein Galium sein, ich habe aber noch keine passende Art gefunden, falls also jemand eine Idee hat?

Einen Urlaub in diese Region kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen!

Einladung zu den Tagen der offenen Gartentür am 24. und 25. Juni

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Und schon ist es wieder soweit: Unser Wochenende der offenen Gartentür steht bevor! Ich fände es schön, viele von euch bei uns begrüßen zu dürfen und freue mich schon jetzt auf interessante Gespräche und tolle Begegnungen.

Klar bin ich selber befangen, was die Beschreibung des eigenen Gartens angeht, aber ich traue mich doch zu sagen, dass er gerade besonders schön ist. Wer schon einmal hier war, wird mit dem voll erblühten Kiesbeet, das es erst seit dem Sommer 2015 gibt und dem bereits üppig bewachsenem Glashaus, das zur selben Zeit entstanden ist, einiges Neues entdecken können. Und auch sonst hat sich an einigen Ecken und Enden etwas verändert.


Einen Lieblingsort im Garten nennen zu müssen, ist eine schwierige Angelegenheit... aber im Moment würde ich mich ohne zu zögern für das abgemagerte Beet entscheiden!

Mein Ziel, eine an die Optik von Magerwiesen angelehnte Bepflanzung zu erreichen, ist zumindest schon erahnbar. Wesentlich für den Eindruck sind einige Arten, die sich aussäen und zwischen andere Stauden weben - und Gräser, von denen ich noch einige mehr brauche.

Im weichen Abendlich sind zwar die Farben verfälscht, aber der wildhafte Wiesencharakter des Beets tritt dann am stärksten hervor. Salvia verticilliata geht gerade in Vollblüte, worüber die Bienen höchst erfreut sind.

Und noch etwas Neues gibt es, ich werde dazu am Blog bald einen Beitrag veröffentlichen: Im Winter haben wir eine Nisthilfe für Wildbienen aufgestellt, die mit verschiedenen Angeboten in Holzlöchern lebenden Wildbienen helfen soll. Bis jetzt sind schon einige verschiedene Arten eingezogen und ich bin gespannt, wer sich noch aller einfinden wird!

Das nun bereits ein Jahr alte Staudenbeet direkt am Vorplatz hat seinen Schwerpunkt im Sommer, nichtsdestotrotz gibt es schon jetzt einiges her. Ich habe versucht, bis zum Sommer mit harmonischen Farben zu arbeiten, die sich außerdem wiederholen, hier ist es das Gelb von Sisybrium strictissimum, der Aufrechten Rauke, das blasse Lila von Bartfaden (Penstemon hirsutus) und die Samenstände der Lauchpflanzen.



Was es natürlich auch noch gibt, sind die Gemüseanbauflächen von Mama! Im Bild das Frühbeet am Glashaus, aber noch mindestens drei weitere Stellen im Garten stellen unsere Versorgung mit eigenen Gemüsesorten und den daraus zu verarbeitenden Produkten sicher. Jetzt im Juni gibt es schon einiges zu ernten.

Wir freuen uns, wenn ihr unseren Garten besuchen wollt! 




Tage der offenen Gartentür
24. und 25. Juni 2017

Grabenstraße 3
4563 Micheldorf

jeweils 9:00 bis 17:00 Uhr


Erwähnenswerte Pflanzen 2: Was blüht Mitte Juni?

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 Kommendes Wochenende, 24. und 25. Juni: Tage der offenen Gartentür

Juni ist eine spannende Jahreszeit: Einerseits sind tragende Frühlingsblüher schon lange Geschichte und auch die klassischen Pflanzen des Mais (Pfingstrosen, Staudenmohn, Iris) sind verblüht, andererseits lassen viele Sommerblüher noch auf sich warten (Taglilien, Phlox, Ehrenpreis). Umso wertvoller sind in dieser Zeit selbstaussäende Pflanzen, die man je nach Lust stehen lässt oder jätet und die diese Blütenlücken mit Farbe füllen, ehe man sie entfernt und Platz freigibt für weitere Nachfolger.

Ein zu Unrecht wenig verwendetes Gras ist Melica ciliata. Zwar sät es sich üppig aus und krallt sich dann gerne in andere Stauden und ist schwer zu entfernen... aber seine frühe Blüte, die ab Mitte Juli silbern in den Beeten erscheint, entschädigt für meinen Geschmack eindeutig für etwas Jätaufwand.
Die Samenstände einiger Kugellauchsorten zerfallen rasch, andere sind haltbarer. Diese hier sind von ganz normalem Allium aflatunense und verfärben sich interessant gelblich, ehe sie verwelken.
Eine von mir schmählich vernachlässigte Staude ist der Bartfaden. Die Gattung Penstemon beinhaltet nämlich jede Menge robuste Gartenpflanzen und man darf sich von den weniger winterharten Vertretern nicht abschrecken lassen! Dieser hier ist Penstemon hirsutus und seine hellen Blüten erscheinen den ganzen Juni über, sein Laub ist glänzend grün und komplett gesund und die gesamte Pflanze steht straff aufrecht und ist stabil ohne gestäbt werden zu müssen. In meinem Pastellbeet mit jeweils mehreren vorkommenden Pflanzen (mein erstes richtiges Border!) gewinnt dadurch auf jeden Fall enorm, denn ansonsten wäre es im Juni dort noch etwas langweilig.
Im unteren Gartenteil ist es jetzt ruhiger. Einen deutlichen Akzent setzt der mittlerweile riesige Staudenknöterich Aconogonon 'Johanniswolke', dessen eigenartig riechenden Blüten (zu Beginn der Blüten duften sie, später wirds irgendwie unangenehm) durch den ganzen Garten leuchten. Später werden Wiesenrauten und Staudenknöterich anschließen, bis dahin dürfen die Blattstrukturen wirken.

Unglaublich bunt ist es hingegen im Kiesbeet. Die dortigen Pflanzen sind an die Helligkeit gewöhnt und brauchen weniger Blattwerk für die Photosynthese, eher vermeiden sie Laub, um nicht zu viel Feuchtigkeit zu verdunsten. Die Folge sind niedriger, kompakter Wuchs, kleineres, feinteiliges und häufig silbernes Laub und üppige Blüten. Hier eine hohe Nepeta-Sorte, das echte Labkraut (Galium verum) und mein schönstes Gras, Achnatherum calamagrostis, sind gerade dabei, mit ihrer Blüte loszulegen.

Im zweiten Hügel des Magerbeets gab es bei Stipa tenuissima und sämtlichen Arten des Currykrauts (Helichrysum) leider etliche Ausfälle. Aber auch gut, so kann ich neue Pflanzen ausprobieren und bei einigen etwas mehr Aussaat zulassen. Wunderschön schon wieder: Pennisetum orientale 'Karley Rose', für mich eines der schönsten Gräser überhaupt.
Und auch das knallige Kiesbeet - demnächst wird es wieder einen extra Beitrag dazu geben - hat seine ruhigere, sanften Bereiche, hier mit den verblühten Schnittlauchsorten und dem silbernen Beifuß (Artemisia ludoviciana 'Valerie Finnis').

Sinnvolle Nisthilfen für Wildbienen bauen

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Nachdem ich nun schon fast sechs Jahre mit Honigbienen imkere und den Garten immer mehr nach den Bedürfnissen dieser und anderer Insekten ausrichte, wurde ich mit der Zeit auch aufmerksamer, was die Wildbienen angeht. Im Anschluss an die Recherchen zu meinem Buch "Bienenfreundlich Gärtnern" war ich neugierig geworden: Welche Wildbienen würden sich wohl in unserem Garten einfinden?

Trotz aller Freude am Beobachten darf jedoch nicht vergessen werden, dass die meisten Wildbienen nicht in solchen Hilfen hausen, sondern in Löchern im Boden, sodass ihr größter Feind die intensive Landwirtschaft, die Be- und Verfestigung aller freien Flächen ist und das Fehlen von Brachen das Übrige zum Lebensraummangel beiträgt. Darüber hinaus sind Wildbienen dort am zahlreichsten, wo freie Landschaft, viele (magere) Wiesen und vor allem die von ihnen benötigten Blüten zu finden sind; ein Vielzahl an heimischen Wildstauden ist dabei am hilfreichsten. Insgesamt kann man an solchen Nisthilfen bei Etablierung mit etwa 30 heimischen Arten rechnen, insgesamt sind in Mitteleuropa aber 400 bis 500 Arten zuhause.


Ich baute also im Winter mit tatkräftiger Hilfe meines Freundes ein Wildbienenhaus (ich lege Wert darauf, es nicht vermenschlicht "-hotel" zu nennen, weil es das nicht ist). Es besteht aus altem Holz von einer abgebauten Scheune und ist wie ein Regal mit Dach konzipiert. Die Ausrichtung nach Süden sichert warme und möglichst trockene Bedingungen, das Dach steht möglichst weit über. Sobald es stand, ging es ans Einrichten der Nisthilfen. Die noch freien Bereiche sollen im Laufe der Saison und vor allem im kommenden Jahr mit bisher gut angenommen Materialien aufgefüllt werden.

Um nachvollziehen zu können, wie solche Nisthilfen aussehen sollten, ist es hilfreich, sich die Naturvorkommen von Wildbienen vor Augen zu halten: Wildbienen legen einzeln, also jedes Weibchen für sich (daher Solitärbienen), ein kleines Nest an, indem sie Proviant für ihre Nachkommen sammeln, diesen eintragen, mit einem Ei versehen und auf diese Weise - durch kleine Abteilungen getrennt - die gesamte Höhle auszufüllen. Das Ende wird schließlich verklebt und meist baut die Biene mehrere von diesen Gelegen.

Fast alle löcherbewohnenden Arten nutzen Löcher, die von anderen Insekten ins Holz gefressen wurden, allen voran Bockkäfer. Diese auf morsches und abgestorbenes Holz spezialisierten Insekten fressen sich durch die Rinde ins Innere eines Baums und produzieren Löcher, die von erstaunlicher Präzision sind und vollkommen glatt sind. Hier lauern zwei wichtige Hinweise auf uns: Glatte Bohrlöcher und eine Bohrrichtung gerade in den gewachsenen Stamm hinein. Hält man sich an diese Vorgabe und verwendet ausschließlich Hartholz, so minimiert man die Gefahr von Holzsplittern, die an den Löchern entstehen und die empfindlichen Flügel der Wildbienen aufreißen könnten. Bohrt man also nicht in die Jahresringe (was im Baum von oben nach unten bedeuten würde), ist auch die Gefahr kleiner, dass Sprünge im Holz entstehen, die zur Verpilzung der Gelege führen könnten.


Völlig ungeeignet sind daher leider fast alle gängigen Nisthilfen, fast alles, was es zu kaufen gibt und auch etliche Beispiele in vielen öffentlichen Parks, die als vermeintlich gute Beispiele angeführt sind.  

Vermeidbare Fehler wären:
- kein weiches Holz verwenden
- nicht in die Jahresringe bohren
- verschiedene Lochdurchmesser verwenden (2mm bis 9mm)
- keine Zapfen verwenden
- keine normalen Lochziegel nehmen
- keine zerquetschten Stängel anbieten

Ich hatte konkret Buchenscheiter zum Bohren, dazu noch Bretter von alten Mostfässern. Diese bohrte ich mit einem Standbohrer, wobei ich mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden bin (nur Holzbohrer zu verwenden, wäre am allerbesten), weil die Ränder immer noch etwas ausgefranst sind. Den Bienen gefallen die gebohrten Holzlöcher jedenfalls trotz allem sehr gut, sie ziehen Holzlöcher allen anderen angebotenen Materialien bei Weitem vor und siedeln erst, wenn alle Hölzer voll sind, in andere Angebote.





In unserem Insektenhaus befinden sich nun, von links nach rechts folgende Materialien (oben):
- Biberschwanzziegel (einmal mit der Flex geteilt und hinten mit Lehm verklebt)
- Buchenhölzer mit Bohrungen von 2mm bis 5mm (fast alle belegt)
- Kartonröhrchen unterschiedlicher Durchmesser (teilweise belegt) und Bambusröhren (teilweise belegt)
- Mostfassdauben mit Bohrungen verschiedener Durchmesser (je nach Durchmesser voll belegt)
- Buchenholzklotz mit 6mm-Bohrungen (gering belegt)
- Bienenstein von Volker Fockenberg (wird erst seit Mitte Juni ganz langsam entdeckt)
- (unten) ein halbierter Stamm von einem Nussbaum, leider war ich zu ungeduldig und habe ihn schon gebohrt, obwohl er erst im Herbst geschlägert wurde, die Folge sind zwei tiefe Risse. Man sollte Hartholz schonend im Schatten mindestens 2 Jahre oder besser länger trocknen! Dann sollte das Bohren am besten gehen
- Buchenholzklötze mit 2mm, 2,5mm und 3mm-Löchern (beinahe vollbelegt)
- Bienenstein (wenig belegt)
- mit der Flex geschnittene Röhren von Arundo donax, sehr beliebt bei Mauerbienen (so geschnitten, dass ein Knoten hinten das Röhrchen verschließt)
- Fassdauben (sehr beliebt)
- Buchenholzklötze mit 5mm, 6mm und ein paar kleineren Löchern (fast voll belegt)
- nochmal Arundo donax, teilweise bebaut

Die Schnüre sind gespannt, damit den Vögeln das Räubern etwas schwerer fällt. Im Winter kommt dann ein Gitter davor.



Die Wildbienen erschienen dann ab Mitte März. Die ersten waren die Mauerbienen (verschiedene Osmia-Arten) mit Arten, die auf ihnen parasitieren (Goldwespen), danach folgten Keulenwespen und eine Menge verschiedener kleiner Wildbienenarten (Scherenbienen, Maskenbienen), die in den letzten Wochen ganz rasant die kleineren Löcher zugepflastert haben. Hier ein kleines Handy-Video, das ich vor ein paar Tagen auf Instagram gestellt habe, man kann sich das Gewurle gut vorstellen.

Sobald ich in Bestimmungsfragen etwas fitter bin, werde ich die heuer beobachteten Arten vorstellen, aber bis dahin muss ich noch etwas üben!

Wer sich selber mit der Thematik beschäftigten möchte, es gibt eine ganze Reihe von hilfreichen Links:

Anhand der unterschiedlichen Nesteingänge kann man die Arten auch bestimmen, aber es erfordert Übung und im schnellen Vorbeifliegen wirken etliche Arten völlig gleich auf mich ;-).

Es ist übrigens ganz normal, dass Wildbienen sich gegenseitig Pollen klauen, diesen verlieren und es daher an der Nisthilfe immer etwas wild aussieht. Ebenfalls kein Grund zur Sorge ist das Auftreten vieler anderer Arten, die ihre Eier ins Gelege von Bienen schummeln - es ist spannend, was sich alles schon im ersten Jahr beobachten lässt.

Und wenn man dann aufmerksamer ist, fallen einem die vielen Wildbienen auch auf den Blüten und im sonstigen Garten auf. Ich hätte einige bestimmt immer noch für Fliegen oder irgendetwas anderes gehalten, wenn ich mich nicht näher mit ihnen beschäftigt hätte. 

Worauf man sich allerdings auch gefasst machen sollte, sind die vielen Fragen betreffend Wildbienen. So ist es für viele erstaunlich, extra für Bienen, von denen man nichts als ihre Bestäubungsleistung erhält, ein eigenes Häuschen zu bauen. Wobei ich ja finde, alleine sie beobachten zu können ist schon Grund genug



Das Schotterbeet am Weg in den Sommer (2)

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Obwohl ich im Moment jeden Tag im Garten verbringe, komme ich wie jedes Jahr am allerwenigstens zum Bloggen, dabei gäbe es so viel zu zeigen und erzählen! Aber die langen Abende verlocken zum Draußenbleiben und das schöne Wetter hält mich vom PC fern, was absolut zu begrüßen ist, aber leider zu einer Beitragsflaute in der schönsten Gartenzeit des Jahres führt.

Bevor also der Hochsommer mit Rudbeckia und Phlox voll eintrifft, möchte ich frühsommerliche Eindrücke aus dem Schotterbeet zeigen. Ungefähr ab Anfang Juni war die Kiesfläche geschlossen und die Pflanzen verwebten sich zu einem dichten Muster, ganz wie sie das in einer mageren Wiese tun würden. Seither wandelt sich das Bild beinahe täglich; Eingriffe waren bisher nur wenige notwendig: ein Jätdurchgang im Frühling, einer im Mai und letzte Woche (nicht auf den Bildern) habe ich die ersten Stauden zurückgeschnitten (Salvia verticillata, Papaver rhoeas, Schnittlauch).


Ende Juni war vor allem die Seidenpflanze (Asclepias tuberosa) sehr auffällig. Sie ist absolut empfehlenswert für trockene, sonnige Stellen, hat den Winter mit -18°C prima überstanden und ist ein Bienenmagnet. Aus Sicht der Gestaltung habe ich versucht, verschiedene Blütenformen und Blattstrukturen zu kombinieren, verbindende Elemente sind das silberne Laub vieler Stauden und die feinen, flirrenden Formen, die für sonnige Standorte so typisch sind.



Das Beet besteht ja aus zwei Hügel, der zweite hat im Winter etliche Federgräser verloren, daher war dort mehr Platz und nun sind dort mehr niedrige Pflanzen beheimatet. Der Schnittlauch ist wunderschön, aber ich habe ihn gleich nach dem Bild abgeschnitten, weil er zu enormer Aussaat tendiert und mir die Sämlinge reichen, die ohnehin schon da sind.



Silber und Purpur ist eine ganz klassische Kombination, hier mit Artemisia ludoviciana 'Silver Queen' und Allium sphaerocephalon; rechts ragt Seseli elatum ssp. osseum ins Bild - Doldenblütler passen super in Trockenbeete und die Bienen lieben sie! Die grünen Blätter davor gehören zu Baptisia australis, allerdings braucht diese hübsche Staude ewig bis zur Blüte (ich bin aber froh, dass sie überhaupt lebt, an anderer Stelle ist sie verschieden).


Ich habe ja für dieses Beet alle Vorbehalte gegenüber Farben abgelegt und munter draufloskombiniert. Die Verwendung von Komplementärfarben wie Blau und Orange mit Gelb mag ungewöhnlich sein, aber ich bin ganz hingerissen von der Frische der Szenerie. Das Hellblau wird von Lein beigesteuert, das Gelb von Coreopsis grandiflora, das Orange von der Seidenpflanze und im Hintergrund ist noch einmal Gelb mit Linaria genistifolia und Euphorbia 'Abbeydore' (unbedingt Empfehlung, ich habe meine von Hessenhof, eine großartige Pflanze, die ein viel satteres Gelb aufweist als andere Wolfsmilcharten!).



Auch das Blau der Katzenminzen passt gut, dazu kommt das verwaschene Hellgrün der verblühenden Galium-verum-Flächen. Leider sind mir im Winter neben den Federgräsern auch zwei schon sehr große Santolina-Pflanzen gestorben, sodass die ruhige silberne Fläche links im Bild alleine wirken muss.


Aus den Wurzeln wieder auferstanden ist hingegen Berkheya purpurea, diese kratzige Schönheit, hier vergesellschaftet mit Allium 'Millenium' (kauft diesen Lauch, wenn ihr ihn wo angeboten seht, meine Pflanze, im Hintergrund zu sehen, hatte vergangenes Jahr Mitte Juni genau eine Blüte! Die Pflanze ist extrem wüchsig und sommergrün, ein ganz tolles Teil) und Scutellaria baicalensis. Letzte blüht in herrlichstem Blau, hat aber heuer irgendeinen Blattpilz (oder Trockenschaden?) erwischt und welkt etwas unschön vor sich hin.


Als robust hat sich auch Echinacea missouriensis entpuppt: Sein lockerer, etwas lagernder Wuchs fügt sich hervorragend in den Beetcharakter ein und hat sofort meine Sympathie geweckt; seine streberhaft aufrechten Echinacea-purpurea-Verwandten wirken da recht langweilig im Vergleich.


Wer Aussaat fürchtet, sollte sich Lein verkneifen - ich liebe diese blauen Blütchen, die aber nur für Frühaufsteher blühen und schon mittags welk zu Boden fallen. Die gezeigte Pflanze blüht nun seit Mai durchgehend!


Die Szenerie mitsamt Gewächshaus ist jeden Tag eine Freude. Wenn ich von zukünftigen Gärten träume, dann denke ich mittlerweile kaum mehr an herkömmliche Beete, sondern an ausgedehnte, mit sanften Hügeln modellierte Schotterbeete, auf denen Gräser im Wind wogen und in denen es summt und schwirrt - denn nicht nur ich mag diese Beete, auch die Insekten sind meiner Meinung.


Hier sieht man den notwendigen Rückschnitt, dazu kommt, dass besagter Salbei nun sogar eine zweite Blüte treiben wird. Wem die Samenstände gefallen - ja, da stimme ich zu, aber mein letztjähriges Bestehenlassen hat zu einer enormen Schwemme an Sämlingen geführt.


Schon den ganzen Winter war ich begeistert, nun bin ich es noch mehr: Achnatherum calamagrostis ist DAS Schotterflächengras, ich frage mich, weshalb es im öffentlichen Grün kaum zu sehen ist.


Hier die Kiesbeete, zur Erinnerung, sie sind nun noch nicht einmal zwei Jahre alt. Der Mohn im Vordergrund war nicht beabsichtigt, aber irgendwie hat er gut gepasst und die Bienen lieben ihn.


Detail mit Bergenie: Mit mehr Platz würde ich auch gerne mehr Bergenien unterbringen, sie blühen im Frühling hübsch und ihr herrlich dunkelgrünes Laub ist ein großartiger Kontrast zum Umliegenden Gewusel, in diesem Fall ist es Glaucium flavum, der gelbe Hornmohn, dessen langen Samenschoten wie der letzte Schliff an einen Blumenstrauß wirken.


Und ja, ich hätte sie gerne stehengelassen... aber man sieht schon die ersten Samen entwischen!


Detail mit Allium sphaerocephalon, Galium verum und Achnatherum calamagrostis.


Obwohl sie angeblich fetteren Boden bevorzugt ist die Morinia longifolia in meinem Schotterbeet ganz glücklich (man darf sie nur nicht berühren, denn sie stachelt fies). Links hinten das immer noch zierende Meum athamanticum var. turbith.


Galium verum mit Nepeta und Deschampsia gefällt mir sehr, es bringt wiesigen Charakter ins Beet. Allerdings wuchert es etwas; man sollte ihm robuste Partner zur Seite stellen. Und ich denke, es sät auch aus - also Obacht!


Mein Star im Moment ist ein großer Doldenblütler, der wie eine riesige, transparente Blütenwolke im Beet steht. Es ist Seseli pallasii, ein im käuflichen Topf unscheinbar gakeliges Etwas, das nun den ganzen Beetteil dominiert, von hunderten Insekten umschwirrt wird und einfach nur großartig ist.




Noch immer gilt eine uneingeschränkte Empfehlung für die Anlage solcher Beete!


Ich beantworte gerne Fragen zur Anlage. Und ein weiterer Hinweis: Wer besondere Blumenzwiebel bestellen möchte, sollte schnell sein, damit noch alle vorrätig sind! Meine Sammelbestellung ist schon rausgegangen :-).

OÖ Landesgartenschau 2017 - Kremsmünster (Areale am Stift)

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Landesgartenschauen sind für mich ein ambivalentes Thema - denn einerseits unke ich gerne herum, was daran alles unpassend sei, andererseits haben mich zwei vorherige Veranstaltungen (Bad Ischl 2015, Ansfelden 2011) letzten Endes dann doch positiv überrascht. Heuer habe ich also versucht, unvoreingenommen an die ganze Thematik heranzugehen; was etwas schwierig war, da unterschiedlichste Meinungen im Vorfeld zum Teil völlig Gegensätzliches gelobt oder kritisiert hatten. Da die Gartenschau nahe an meinem Heimatort stattfindet, möchte ich sie zumindest noch ein zweites Mal besuchen, um die Veränderungen mitzubekommen.


Dieses Mal waren wir nur in den Anlagen rund um das Stift Kremsmünster, die sich im Groben auf zwei Ebenen befinden: Oben am Berg beim Stift und an seinem Fuße. Die alten Mauern des Stifts geben einen schönen Rahmen für weitläufige Beete - und so fällt gleich am Beginn ein dunkelpurpurnes Sommerflorbeet auf, das im Schatten einiger Bäume zwischen den hellen Mauern hervorragend platziert ist. Gleich dahinter, auch am linken Bild hinten zu sehen, schließt ein pastellfarbenes Staudenbeet an, das ich ganz besonders gelungen empfinde. Im Moment blühen hohe Astiblen, umspielt von den Blüten der Deschampsia, des Staudenknöterichs und später werden noch Silberkerzen anschließen.


Auf die folgenden Freifläche, die "Hortus Benedicti" heißt und bei der Wege von Außen ins Innere führen und Sinnsprüche des Benedikt von Nursia zu finden sind, freute ich mich besonders: Ein Kiesbeet ist hier zu finden, mit ausschließlich heimischen Pflanzen in natürlicher Anordnung (was dazu wohl der gute Benedikt sagen würde? Ein paar umbrische Disteln, Skabiosen und Malven hätten ihm und den Insekten sicher Freude gemacht) auf abgemagertem Boden. In ein, zwei Jahren wird es dort Summen und Blühen, es wird ein herrlichs Beet werden - allerdings wird der Bereich dann nicht mehr zugänglich sein. Gleich nach den üppigen Sommerflorbeeten hätte vielleicht eine Erklärung geholfen, warum hier mit Absicht in fast reinen Schotter gepflanzt wurde und die Pflanzen natürlich nur langsam Fuß fassen können... so aber haben etliche Besucherinnen und Besucher den Kopf geschüttelt und sich darin versichert, soetwas gefalle ihnen nicht.


Direkt danach folgt ein Beet mit schöner Idee aber etwas trauriger Umsetzung: Die eisernen Linien symbolisieren Niederschlags- und Temperaturkurven, die in der Wetterstation des Stifts schon seit langer Zeit aufgezeichnet werden. Leider war die Staudenpflanzung irgendwie mickrig geraten, die sonnenliebenden Lauche reckten ihre Blüten zum Licht und kamen daher ins Liegen, weil das alles ein Schattenbeet war und insgesamt sah das Beet aus, als habe man es einen Tag davor gepflanzt. Das Bild rechts zeigen den Garten "Himmel auf Erden", der mit blauen Blüten und gelben Einsprenkseln an den Nachthimmel und damit die dahinter aufragende Sternwarte erinnern soll.


Hier noch einmal das "Himmel-auf-Erden"-Beet


Vor dem Gärtnerhaus und der Küche, in der die Erzeugnisse aus dem dahinterliegenden und beeindruckend großen Gemüsegarten verkocht werden, liegen die "Kostbaren Gärten". Sie sind entweder für Insekten interessant oder für Menschen, sie zeigen Arzneipflanzen oder exotische Raritäten. Am Bild sieht man einen Insektengarten und ein paar Staudenbeete, die rundherum zu finden sind. Die Anlage bietet viele Ideen, auch für kleine Gärten und ist umschwirrt von Insekten.



Die Gemüsegärten, die dort zu finden sind, breiten sich weitläufig auf dem ganzen Areal aus und es sind eine Unmenge an verschiedenen Gemüsearten zu bewundern, alle in langen Zeilen und beeindruckender Anzahl. Es gibt nur deshalb so wenig Fotos, weil ich da gerade ein Eis in der Hand hatte und nicht zum Fotografieren kam! Bei den Gurkentunnels und den Freilandtomaten habe ich dann eine Verrenkung riskiert, aber es gibt auch einen zukünftigen Rekordkürbis (da er ein eigenes Gewächshaus über den Kopf und ein weiches Beet erhalten hat, bin ich diesbezüglich zuversichtlich), Haferwurzeln, Zucchinis, Petersilie in unterschiedlichen Sorten, Basilikum in verschiedenen Ausführungen, sämtliche vorstellbare Salate, Melanzani und Wassermelonen und sonst auch noch sehr viel mehr. Wer Gemüse liebt, wird dort Stunden verbringen können!


Nicht im Bild sind der riesige Obstgarten, Bienen und Hühner sowie Kinderspielplätze (bei letzteren ist der kreativste eine mehretappige Murmel-Wettlauf-Bahn entlang des Weges zum zweiten Teil der Gartenschau am Stift). Hier gehen wir bereits den Hang hinunter zur Dendlleitn, wo noch einigen Themengärten warten - der am Bild kommt meiner Vorstellung von Garten am nächsten und heißt "Urbane Gartenvariationen", wurde vom Maschinenring gestaltet und soll verschiedenen Varianten von Gärten zeigen, als Reihenhausgarten, mit Hochbeet, Staudenbeet und stylischem Sitzplatz.


Bevor man zu den Themengärten gelangt, passiert man noch drei farbenfrohe Sommerflorbeete; im Hintergrund des roten Beets ist die gleichfarbige Rutsche zu sehen, die Kindern und Junggebliebenen ein Stück des Wegs erspart, weil man quer über den Hang in zwei Etappen abkürzen kann.


Der "Märchenhafte Garten" läuft unter dem Motto "Weiß wie Schnee, Rot wie Blut und Schwarz wie Ebenholz", leider litten die meisten Pflanze in der Hitze und die gesamte Anlage wirkte etwas alptraumhaft auf mich, die Hortensien weckten spontane Gießgefühle, einsame, in Kies festgepresste Schlangenbärte hätte ich am liebsten befreit und von der - zugegebenermaßen sehr ansprechenden - Skizze, die am Schild zu sehen war, konnte man in der Realität wenig erkennen.


Eine schöne Idee ist der "Essbare Garten", der Gemüse, Kräuter und essbare Blütenpflanzen gekonnt vereint und  wenn jemand vor Ort ist, darf auch wirklich gekostet werden, was bei Parakresse ein einzigartiges Erlebnis ermöglicht (falls man sie noch nicht kennt).


Nun folgt der mehrteilige Garten, der vom Maschinenring angelegt wurde und Anregungen für den eigenen Garten bieten soll. Für mich ist dieser Abschnitt am besten gelungen und die gezeigte Mauer mit den trockenheitsliebenden Stauden wirkt schon so grandios eingewachsen, als wäre sie seit Jahren dort. Die gute Staudenauswahl trägt natürlich dazu bei: Echinops, Erodium, Aster linosyris, Aster 'Snowflurry', Calamintha nepeta, Kniphofia, Stipa, Yucca, Verbena und andere haben das Zeug dazu, innerhalb kurzer Zeit zu imposanten Stauden heranzuwachsen und das ganz ohne Düngen oder Wässern.


Noch zwei Ausschnitte aus dem erwähnten Garten, einmal noch das Trockenbeet, das ich am liebsten gleich so adoptieren würde und dann noch ein Staudenbeet mit Spalierobst und abwechslungsreicher Bepflanzung.




Der zweite Teil des Gartens zeigt eine formale Grundstruktur mit zwei Wasserbecken, Eibenhecke und Sitzplatz, die aber von üppigen Geranium-Rozanne-Pflanzen umspielt und überwogt wird. Richtig toll, wie dieser langblühende Storchschnabel hier in Szene gesetzt wird! Das Gemüsehochbeet ist ebenfalls sehenswert, leider habe ich es aus Begeisterung für den Storchschnabel zu fotografieren vergessen.



Eine andere Lage daneben zeigt, was ich bei Gartenschauen immer fürchte: Einfallslose flächige Bepflanzung mit unpraktischer Pflanzenauswahl - hier wurde ein Geranium mit vermutlich renardii-Blut als Flächendecker verwendet, was aber nur auf trockenen Standorten und nicht in der verwendeten fetten Erde klappt, dazu blüht diese Pflanze nur kurz im Frühling. Auch Sedum 'Matrona' hätte es lieber trockener, Brunnera 'Jack Frost' daneben profitiert hingegen vom Wässern. Solche Beete wirken weder üppig noch schön und sie sind zu groß, um Ideen für Privatgärten zu liefern. Sollten sie wirken, müsste man sie zwei Jahre vor Start der Gartenschau anpflanzen - so aber sind sie maximal Negativwerbung für Stauden.


Negativwerbung anderer Art, leider auch unbewusst aber daher nicht weniger ärgerlich, macht der Siedlerverein mit seinem Insektenhaus. Eine hiesige Gartenschau sehen im Schnitt 250 000  Besucherinnen und Besucher, was hätte man hier an Botschaften vermitteln können, wenn man eine sinnvolle Wildbienennisthilfe aufgestellt hätte! Die Grundidee, ein Wagenrad zu verwenden, ist ja noch gut, aber die Befüllung ist leider, wie in so vielen Fällen, nur gut gemeint, aber nicht nützlich. Lochziegel, Stroh und Zapfen fallen als Nistmöglichkeit aus, statt Bambusröhren wurden Plastiktrinkhalme verwendet (mir GRAUT vor Nachahmern, die wegen des hübschen Aussehens das Gleiche tun und Wildbienenbrut haufenweise verschimmeln lassen). Und auch die Holzbohrungen: Alle in die Jahresringe, alle gleich groß, viele zersprungen und daher unbesiedelt... nur insgesamt 24 Löcher sind von Mauerbienen belegt, obwohl auf den Blüten ringsum viele andere Wildbienenarten zu beobachten sind. Schade!



Der restliche Garten des Siedlervereins ist jedoch gut gelungen, bietet verschiedene Pflanzen, etliche lustige Einfälle und kreative Ideen und meistens ist jemand vor Ort, der etwaige Fragen beantwortet.


Bei der Kremsbrücke wurde die Krems, unser das Tal benennende Fluss, renaturiert. Dort hat sich vieles von selbst eingefunden und bildet eine Pflanzung wie eine Präriefläche, auch das hat mir gefallen. Offenbar hat das jemand geahnt und die Pflanzungen dort auf diese Fläche abgestimmt: Mit Telekie und Kalimeris, was ich ausgesprochen gelungen finde.

Den zweiten Teil der Gartenschau, am Schloss Kremsegg, werde ich demnächst besichtigen. Bis jetzt kann ich einen Besuch unbedingt empfehlen! Man sollte allerdings genug Zeit mitbringen, da man bestimmt 3 bis 4 Stunden am Gelände verbringen kann, um alles zu sehen, einiges zu kosten und ein paar Aktivstationen auszuprobieren. Und ganz sicher werde ich auch im Spätsommer noch einmal hinschauen, wenn die Astern blühen.

Wer sich interessiert, hier der Link zur Homepage der Landesgartenschau mit Lageplan.

Und es wird Herbst

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Huh, war das ein schöner Sommer! Ich bewundere ja immer alle, die auch in der wärmsten Jahreszeit so fleißig posten und kriege das selber nie und nimmer hin. Zu schön ist es abends draußen im Garten und dann ist auch noch das Wetter so ausdauernd schön, dass die wenigen verregneten Tage voller anderer Aktivitäten sind. Aber nun werden die Tage ja endlich wieder kürzer, es wird schon ziemlich kühl am Abend und ich sitze wieder zu gemütlichen Blog-Zeiten vor dem PC und nicht mehr erst um Mitternacht. Außerdem hat mich Jochen vom Wildstaudenzaubergarten gefragt, ob ich denn das Bloggen aufgegeben hätte - das war dann ein guter Startschuss für die herbstliche Blogsaison.

Das Phloxbeet blüht noch immer. Ergänzt mit Chelone obligua, die ich nun seit Jahren dort zu etablieren versuche und die sich erstmals deutlich sichtbar zeigt, mit weißem Knöterich und viel später blühender gelber Goldrute 'Fireworks' ergibt sich so eine schöne Staudenkombination. Im Hintergrund sollte eigentlich noch ein Miscanthus sein, aber der will irgendwie nicht so wie ich.

 Was tut sich nun im Garten? Nach einem recht trockenen und warmen Sommer, der aber in unserer Region zum Glück immer noch rechtzeitig Regen bereitstellte, ist der Garten Ende August ein wenig zerzaust in den meteorologischen Herbst gegangen. Aber kaum gibt es Morgentau und kühle Nächte, schon blüht wieder einiges mehr. Die meisten Astern stehen kurz vor der Blüte und die Gräser werden mit jedem Tag spektakulärer. Einige Umgestaltungen stehen an, einige vernachlässigte und vergierschte Ecken wollen neu gestaltet werden und jeden Tag harre ich in Vorfreude und etwas Furcht vor der Nachricht, dass die Blumenzwiebel eingetroffen sind.... es sind einige tausend, die ich heuer versenken werde müssen und wie jedes Jahr ist das eine zeitaufwändige und mit fortschreitendem Herbst unangenehmere Tätigkeit - obwohl ich doch genau weiß, im Frühling wird es wieder ein bisschen zu wenig aussehen.

In den hohen Staudenbeeten setzen sich nur robuste Kandidaten durch: Rudbeckia nitida, eine dunkle Herbstaster, Wasserdost und die Samenstände von Königskerzen und Herzgespann. Auch hier hätte ich gerne ein Gras, nachdem ein Molinia 'Transparent' sich einfach verabschiedet hat.

 Wer also gerade keine konkreten Gartenprojekte laufen hat, könnte sich mit dem Kauf absurd vieler Blumenzwiebel leicht eins schaffen - und dann im Frühling jeden Tag aufs Neue begeistert in den Garten laufen. Aber es darf nicht verschwiegen werden, dass das Pflanzen von Blumenzwiebeln in bereits bestehende Beete kein einfaches Unterfangen ist und ich mit etlichen Blumenzwiebeln mehrere Runden durch den Garten laufen muss, bis sie endlich irgendwo untergebracht sind.

Dieses Pennisetum habe ich vor 6 Jahren aus Holland mitgebracht und ich bin immer noch ganz begeistert, wie schön es ist.

Nun beginnt auch die Zeit der Gräser. Ich habe allerdings immer noch zu wenige in den Beeten integriert und bin gerade dabei, alles, was irgendwie unschön ist oder seit Jahren nicht in die Gänge kommt, rauszuschmeißen und stattdessen Platz für andere Stauden zu schaffen. Aber irgendwie ist das doch sehr schwer... vor allem bin ich nicht sehr konsequent; manches mag ich einfach, obwohl es nie schön aussieht, immer umfällt, ständig von Schnecken gefressen wird und auch nie eine anständige, sichtbare Größe einnimmt. Das liegt auch daran, dass manche Stauden, die die notwendige Ruhe in die Beete bringen würden (und die ich in anderen Gärten immer bewundere und insgeheim auf Listen setze) dann im Endeffekt zu langweilig für mich sind. So gefallen mir in anderen Gärten größere Flächen mit Frauenmantel und Geranium macrorrhizum ganz außerordentlich - aber worauf könnte ich zugunsten 3m² einer Staude schon verzichten? Also doch lieber wildes Gewühl und spätsommerliches Umkippen und Roden.

Eine schöne Zusammenstellung für lange Zeit: Goldbaldrian (Patrinia scabiosifolia), Ehrenpreis (Veronicastrum virginicum), Bartfaden (Penstemon digitalis) und Knöterich (Persicaria amplexicaule).

Recht gelungen ist das Bienenbeet, das ich im Frühling vor einem Jahr angelegt habe. Die Astern sind heuer dankenswerterweise nicht so unglaublich hoch gewachsen wie letztes Jahr und sind auch insgesamt kleiner geblieben. Kennt ihr den Effekt, dass manche Stauden im ersten Standjahr enorm gut und beängstigend schnell wachsen - und dann nie wieder? Bei mir machen das Astern und viele Storchschnäbel so, und das ist manchmal ärgerlich und hin und wieder für die anderen Beetstauden ganz gut, sonst wäre alles innerhalb kürzester Zeit verschluckt.



Ganz gut geht es bislang auch meinen Bienen. Sie haben wie ich den warmen Sommer genossen und konnten wohl viel Honig und Pollen sammeln, ich wünsche ihnen einen ebenso erfolgreichen Winter.


In den Schattenbeeten wird es jetzt langsam ruhig. Letzte Blüten von Anemonopsis schweben noch über dem Laub, einiges ist schon von Schnecken zerfressen und zieht ein. Nach und nach erscheinen die Blätter der Cyclamen und natürlich die Blüten jener Arten, die im Herbst blühen. Eine besonders schöne Staude ist auf dem Bild oben zu sehen: Begonia grandis ssp. evansiana, eine absolut winterharte Begonie, deren einziger Makel der unglaublich späte Austrieb irgendwann im Laufe des Mai ist. Jedes Jahr denke ich, nun ist das Ding erfroren, aber jedesmal tauchen doch irgendwann die hübschen, auf der Rückseite rot geaderten Blätter auf.

Ich habe meine extra wegen dem Laub erhöht auf einem kleinen Hügel gepflanzt. Als Zugabe erscheinen nun im September hellrosa Blüten mit gelber Mitte, die aus dem Schatten hervorleuchten. Ich habe mir vorgenommen, diese schöne Pflanzen an mehreren Stellen im Garten auszuprobieren - wert wäre sie es nämlich auf jeden Fall! Leider ist sie in Gärtnereien eher ein Ladenhüter, da sie so lange nicht auftaucht und niemand noch im Mai ein leeres Töpfchen kauft und glaubt, dass da wirklich etwas herauswachsen wird. Deshalb mache ich jetzt Werbung dafür - vielleicht denkt ihr dran, wenn ihr mal ein einer Gärtnerei im Frühling eine lange Reihe leerer Töpfe seht ;-).
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