Quantcast
Channel: Storchschnabel und andere Stauden
Viewing all 160 articles
Browse latest View live

Zum Schmökern bei Herbstwetter

$
0
0
Auch wenn der Spruch mit dem Wetter und der Ausrüstung stimmen mag - hin und wieder ist es draußen so unangenehm, dass es dann doch angenehmer ist, nicht durch schmuddel-feuchte Beete zu robben, sondern auf dem Sofa oder vor dem PC Gartenthematisches zu entdecken. Und neben jeder Menge Gartenbücher findet sich auch im Netz immer mehr Spannendes.

Eine sehr ergiebige Quelle sind die fachlich fundierten Artikel von Ina Sperl in der FAZ: Schon seit längerer Zeit verpackt die Journalistin und Gartenbuchautorin aktuelle Gartentrends und Pflanzenkenntnis in unterhaltsame, ausführliche Texte, in denen stets ein Thema umkreist wird, indem Leute, die sich damit beschäftigen, zu Wort kommen und Pflanzen (besondere Pflanzen!) erwähnt und beschrieben werden. Erstmals aufmerksam bin ich geworden, als sie im Jänner den winterlichen Garten von Torsten Matschiess vorgestellt hat; und im Sommer sind dann Hermann Gröne und sogar ich in einem Artikel zu Schattenpflanzen zu Wort gekommen - was mich natürlich sehr ehrt! Die Liste an lesenswerten Texten ist aber noch viel länger, Ina Sperl schreibt von gelben Blumen, die in Gärten viel zu selten eingesetzt werden, von angesagten Gartendesignerinnen, Kiesgärten, wie sie im besten Sinne aussehen sollten und gibt Tipps für Blüten im Hochsommer. Viele Themen werden gestreift, Wildpflanzen erwähnt, Gärten vorgestellt; einem Besuch auf einer Gartenmesse folgen durchaus kritische Worte und auch Gespräche mit Gartenmenschen fehlen nicht, wie etwa eines mit Dan Pearson. Und ein paar Artikel sind dabei, die ich am liebsten ausdrucken und allen unter die Nase halten würde, besonders einer über die Schönheit verwelkter Stauden und  dann noch einer über die Zwiebelkompositionen von Jaqueline van der Kloet... weiterklicken durchaus empfehlenswert!

Wer Wildstauden googelt oder sich mit naturalistischer Gartengestaltung befasst, wird ziemlich sicher auf Jochen Wegner stoßen, der auf seiner Homepage Nachschlagewerk, wunderschöne Fotos und Anregung zu Diskussionen bietet. Er verfolgt mit seinem Garten ein ganz besonderes Ziel, denn er vereint dort hauptsächlich Wildpflanzen aus verschiedenen Erdteilen zu widerstandsfähigen Pflanzengesellschaften, in denen zahlreiche Gräser willkommen und Dynamiken erlaubt sind. Diese Staudenwiesen sind wunderschön anzusehen, viele Bilder illustrieren diese Tatsache - und wie man sie erhält, welche Problematiken entstehen und wie Jochen auf Probleme reagiert, wird auf seiner Homepage genau beschrieben. Die Fülle an Material ist beeindruckend, Filme von Naturstandorten vieler Stauden runden das Angebot ab und an einem regnerischen Nachmittag kann man sich ohne Weiteres für Stunden festlesen.

Für Fans schöner Gartenfotos bietet sich der Blog von Sibylle Pietrek an, die mittlerweile Reportagen für Gardens Illustrated und andere renommierte Magazine fotografiert. Ihr Fotostil ist unverwechselbar, immer lichtdurchflutet, immer hell und sie ist viel unterwegs, was uns natürlich einen Haufen schöne Motive beschert. Aktuell gibts Eindrücke von der IGA in Berlin.

Und dann, ich muss es einfach empfehlen, weil ich selber so lange skeptisch war: Instagram. Wer sozialen Netzwerken gegenüber eher kritisch eingestellt ist, kann bei Instagram auch einfach mal so reinklicken oder sich am PC anmelden und nur gucken, ohne selber aktiv zu werden. Denn dann steht euch die Welt zu Gartenfotos offen, dass man nur so staunt! Es gibt so viele sehenswerte Accounts, dass ich gar nicht weiß, was ich als erstes aufzählen soll: Claire Takacs aus Australien etwa, Piet Oudolf zeigt aktuelle Projekte, man kann Tom Stuart-Smith durch seine Gärten folgen, die australische "Hillandale Nursery" erkunden, Botaniker bei Exkursionen in Ohio begleiten ("The Buckeye Botanist"), japanische Waldstauden gierig betrachten und Staudengärten in Litauen ("Manogardenstories") bewundern.

Und welche Tipps aus dem weiten Netz habt ihr so auf Lager?

Vollherbst wirds

$
0
0
Wegen des verregneten Septembers vielfach unbemerkt, hat sich der Herbst in den Garten geschlichen und kaum, dass mal die Sonne scheint, gibt es sanftes Streiflicht und leuchtende Gräser. Wie immer ist es im Herbst eine große Diskussion, was stehen bleibt und was geschnitten wird - ich zwicke nach wie vor nur dort etwas weg, wo es stört und vielleicht auch dann, wenn ich ein dichtes Blumenzwiebelvorkommen neu legen möchte und es zugegebenermaßen etwas anstrengend sein würde, ein paar hundert Zwiebeln unter Staudenstängeln kriechend einzulegen. Sonst aber darf alles blühen, welken und vermodern, bis ich im Spätwinter dann wirklich aufräume.


Die Gräser und das Schilf am Teich sind im Herbst immer in Hochform. Sobald das Laub noch stärker fällt, wird der Teich mit einem Netz eingehüllt, um ihn vorm meisten Laub zu schützen. Sobald dann die ersten Herbststürme die Bäume leergefegt haben, kommt das Netz wieder weg. Mir ist immer etwas leid um den herrlichen Anblick, der dann ein paar Wochen lang vom Netz getrübt wird - aber es vermindert lästige Aussaug-Arbeiten: Noch immer haben wir den Teich nicht geputzt, gesaugt oder das Wasser abgelassen, obwohl es ihn schon seit 2003 gibt.


In der Wildbienennisthilfe ist mit dem Spätsommer Ruhe eingekehrt. Nur mehr ein paar ganz verwegene Wildbienen waren aktiv, die anderen schlummern in Form der nächsten Generation verpuppt in ihren kleinen Niströhrchen bis zum Frühling durch. Ich bin schon sehr gespannt, welche und wie viele im kommenden Frühling schlüpfen werden und wie sich die Besiedelung weiterentwickeln wird. Den Winter werde ich nützen, um weitere Nisthilfen zu basteln und eventuell auch an anderen Stellen zur Verfügung zu stellen.



Wunderschön ist nach wie vor das Schotterbeet und das liegt, wie schon im vergangenen Winterhalbjahr, an Achnatherum calamagrostis, dem hübschesten Gras, das ich kenne. Die drei Horste sind nach wie vor stabil und ich kann nur jeden ermutigen, an sonnigen, trockenen Stellen dieses Gras zu pflanzen!



Ebenso empfehlenswert ist Pennisetum orientale 'Karley Rose', dessen später Austrieb mich immer etwas zweifeln lässt, ob es den Winter denn eh wirklich gut geschafft hat; spätestens im August steht es aber wieder in voller Pracht da und blüht laufend mit rosa getönten Bürstenblüten nach. Wichtig ist auch bei diesem Gras eine gute Drainage, damit es im Winter nicht zu Staunässe kommt.



Etwas gelitten haben heuer die Herbstmargeriten, Leucanthemella serotina - in früheren Jahren waren sie viel üppiger. Ich werde einen Teil probeweise im Frühling aufnehmen und neu pflanzen, ich vermute, dass die Pflanzen in den sechs Jahren seit der Beetanlage schon zu verfilzt sind, um üppig wachsen zu können.


Die Schattenbereiche gefallen jetzt vor allem durch verschiedene Blattstrukturen, die durch erste Herbstfärbungen noch interessanter werden. Ich habe mir vorgenommen, an einigen Stellen mit niedriger Bepflanzung vermehrt Herbstcyclamen zu pflanzen. Leider sind diese hübschen Stauden bei mir bei Weitem weniger wüchsig als ihre Verwandten, die im Frühling blühen. Hoffentlich denke ich im Frühling dran und bekomme schöne Pflanzen.


Überall, wo ich viele Frühlingblüher habe, sind die Beete im Sommer etwas wilder, denn sobald ich etwas teile oder neue Pflanzen reinsetzen möchte, steche ich irgendwo Blumenzwiebel entzwei. So auch hier, wo im Sommer neben Hosta 'Sum and Substance' vor allem Knöterich und Chinaschilf den Ton angeben. Die Korkenzieherweide rechts daneben, eigentlich wichtig, weil sie den Schatten für die Funkie bereitsstellen soll, ist leider schwer in Mitleidenschaft gezogen, es sieht mir nach einer Kombination aus irgendeinem Pilz und dem Weidenbohrer aus... mal schauen, ob sie den kommenden Frühling noch erleben wird.


Hior ist das gleiche Beete von der anderen Seite des Bogens zu sehen. Die Umgestaltung hier hat sich gelohnt; eine gelbe Parkrose war im Winter plötzlich verstorben und so war es ein guter Anlass, die angeflogenen Goldruten und Lampionblumen, die in diesem Beet wucherten, zu entfernen und etwas Blühendes zu pflanzen. Mama hat Agastachen, Geranium 'Rozanne' und eine einjährige Spinnenpflanze vergesellschaftet, was seit dem Frühsommer für Farbe sorgt und den Bienen große Freude bereitet.


Die Sommerbeete gegenüber färben nun immer mehr ein. Wie jedes Jahr notiere ich mir, viel mehr Astern zu setzen - aber im Frühling ist kurioserweise nie Platz... und so wird es mir auch die nächsten Tage gehen, wenn ich Plätze für meine aberhundert Blumenzwiebel suchen werde - aber leider mit umgekehrter Folge, denn im Frühling wünsche ich mir dann immer, ich hätte viel, viel mehr Zwiebeln gelegt....

Winterfest? Dazu brauchen uns die Pflanzen nicht!

$
0
0
Es scheint zum Schicksal eines Gartens zu gehören, im Herbst winterfest gemacht zu werden. Was darunter genau zu verstehen ist, ergoogelt man sich am besten, denn so findet man etliche Checklisten (diese, auch hier) die gleich das erste Missverständnis aufdecken: Wer Gärten als erweiterten Wohnraum benutzt, wird definitiv Schutzmaßnahmen ergreifen müssen, sehr schön illustriert das diese 10-Punkte-Liste, die erst auf Platz 7 und 8 Pflanzen erwähnt. Hat man allerdings vorwiegend robuste Stauden im Garten, so sieht das schon ganz anders aus. Klar, nicht Winterhartes muss vor dem ersten Frost rein, einige Arbeiten bieten sich jetzt an, manche können sogar nur vor dem Winter erledigt werden. Aber alles kein Grund, um jetzt gestresst zu sein. Die Pflanzen jedenfalls sind alle schon fit für den Winter, wenn jemand nicht fertig geworden ist, dann wir.

Das schon bekannte Motiv im Schattenpflanzengarten Ende Oktober, bevor es die ersten kühlen Nächte gab. Und auch, bevor der Sturm das Insektenhaus umgeweht hat... ich hab also schon ein erstes Winterprojekt gewonnen.

Trotzdem ist der Herbst kein Grund, unzufrieden zu sein. Und weil Checklisten ja so modern sind, bleibt sie auch hier nicht aus. Sie steht aber unter anderen Vorzeichen: Hier also die  

Checkliste, was wir im Garten im Herbst nicht tun müssen.

  • Stauden zurückschneiden
    • Nur die, die wirklich hässlich aussehen, umfallen oder herumliegen. Alles andere darf, muss aber keineswegs geschnitten werden. Auch warme Wintertage eignen sich oder eben der Spätwinter oder Vorfrühling. 
  • Laub aus den Beeten entfernen und entsorgen
    • Abgesehen davon, dass Laub ein wertvoller Rohstoff ist und am besten irgendwo auf einem Haufen kompostiert wird: Staudenbeete kommen super mit Laubauflagen klar. Eingegriffen muss nur werden, wo Unmengen an Laub sehr dicht liegen (mehr als 10cm und dick verklebt) und am Rasen. Ansonsten dürfen die Regenwürmer ran.
  • Kompost umsetzen
    • Besser nicht jetzt, sondern im Frühling. Alle kleinen Tierchen und Mikroorganismen sitzen jetzt genau dort, wo sie für den Winter sein wollen. Wer also noch Kompost oder Erde verteilen möchte, sollte das deutlich vor dem ersten Frost tun (im Oktober ist es also noch gut möglich oder eben je nach Wetterlage)
  • Gräser zusammenbinden
    • Außer eventuell beim Pampasgras, aber das kann so auch erfrieren - besser nicht tun. Es sieht hässlich aus und ist unnötig, weil ungeschnittene Halme ohnehin Luft einschließen und sich selbst damit der beste Winterschutz sind.
  • Harken und Umgraben
    • Nur bei Neuanlagen sinnvoll, ansonsten ist das immer unnötig - und ganz besonders jetzt (die Mikroorganismen sitzen ja nicht nur im Kompost, sondern auch in jedem Brösel Erde) 
  • Hecken schneiden 
    • Wer jetzt Hecken schneidet, bringt sich um die Blüten für kommendes Jahr, weil die jetzt schon fertig in den Knospen auf ihren Einsatz warten. Wer trotzdem irgendetwas sägen möchte, sollte das bei sehr dichten Hecken tun und sie auslichten oder sich an Stellen austoben, wo man im Sommer (wo man das normalerweise tun sollte) nicht hinkommt, weil sonst zuviel kaputtgeht (bei mir die Hecke bei den Schattenstauden). 

Ich habe einen kleinen Beetbereich gegenüber vom Haus neu gestaltet. Hier sollen im Frühling, also eigentlich in weniger als vier Monaten, Schneeglöckchen durchsprießen. Mal schauen!

Wichtig ist auch, Ruhe zu bewahren. Andere Jahreszeiten versetzen die Gesellschaft nicht derart in Aufruhr. Spricht jemand von sommerfest machen, wenn es darum geht, Tomaten und Zucchinis zu setzen? Natürlich nicht - auch wenn das Zeitfenster dafür kurz ist - aber der Sommer bietet viele Möglichkeiten, während der Winter im Garten nur mit Zwängen aufzuwarten scheint. Das Laub, ich habe es hier schon oft erwähnt, ist eine dieser Geißeln; erst leuchtet es indian-summer-like, dann liegt es schon heimtückisch-zerstörend überall im Weg herum, erstickt Rasen, verunschönt adrette Kiesvorgärten... Einiges Pflanzliche kann nun geschnitten werden und wer Blumenzwiebel mag, muss jetzt in die Beete. Und Ende Oktober kommt dann auch noch die fiese Zeitumstellung und schon kommt man nur mehr an freien Tagen in den Garten oder nachts mit Stirnlampe.


Ein Star von Frühling bis man es abschneidet: Pennisetum orientale 'Karley Rose', ein Gras für sonnige und trockene Standorte.

Diese Finsternis vor allem ist es, die vielen Sorgen bereitet und tatsächlich verringert sich die draußen nutzbare Zeitspanne eines durchschnittlichen Gartentages ganz beträchtlich, und das geht noch weiter, denn es wird sogar noch fast sechs Wochen lang dunkler als jetzt und damit erst in drei Monaten früher hell als heute. Damit will geplant werden und das ist tatsächlich eine Herausforderung. Aber mal ehrlich: Wer nicht gerade in einem alpinen Tal lebt oder einem sonstigen Schneeloch, wird vermutlich bis Weihnachten noch Zeit haben, Liegengelassenes zu erledigen. Ich habe zum Beispiel immer noch zahlreiche Blumenzwiebeln nicht versenkt. Wenn diese aber luftig und kühl gelagert werden, kann man bis weit in den Dezember hinein pflanzen. Besonders Tulpen sind hier unempfindlich, alle anderen freuen sich dagegen wirklich, möglichst früh in die Erde zu kommen.


Hier das gleiche Gras zwei Wochen früher, bevor es kalt wurde (die Bürsten sind den ganzen Sommer über rosa).

Dann wäre da noch das Laub... wer es gemütlich mag und dem Zwang gesellschaftlichen Konventionen widerstehen kann, wartet den aktuellen Kaltlufteinbruch ab und fährt dann am ersten halbwegs trockenen Tag mit dem Rasenmäher durch den Garten. Das dann auch gleich gehäckselte Laub kommt auf die Beete oder den Laubkompost (ja, aus jedem Laub, aus jedem (auch Walnuss!) wird schöne schwarze Erde, einfach so, nur durch Liegenlassen) und auch der Rasen schafft den Winter. Mit vielen, vielen Bäumen kann das mehr Arbeit bedeuten, ja. Aber auch hier lohnt es sich, Laub zusammenkommen zu lassen, und nicht täglich zu rechen (oder gar laubzusaugen oder -pusten).

Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides var. viridescens) mit Astern, Molinia und den verblühten Resten von Kalimeris, der Sommeraster.

Auf jeden Fall sollte man den Herbst auch nützen, um den Garten zu genießen. Nie sonst ist das Licht so schön und geeignet für Fotos und sind die Räumlichkeiten so deutlich fühlbar. Außerdem kann man jetzt noch prima umpflanzen und umgestalten, was leider häufig untergeht. Denn der Boden ist, auch wenn wir schon leicht kalte Finger kriegen, für Pflanzen noch kuschlig warm und animiert zur Wurzelbildung, was im Frühling länger dauern kann. Falls also eine Umpflanzaktion ansteht: Nur zu. Solange es nicht friert, ist das alles kein Problem.


Das Bienen-Stauden-Beet vom Frühling 2016 hat sich toll entwickelt und bietet von ganz früh im Jahr bis jetzt immer wieder schöne Motive.

Und ganz zuletzt gibt es noch eine gute Nachricht in eigener Sache: Wer das neue Dezember-Heft von "Mein schöner Garten" aufschlägt, kann auf vier Seiten unseren winterlichen Staudengarten anschauen. Ich hab mich sehr gefreut, dass ich wegen diesem Artikel kontaktiert wurde und das Layout und auch der Text so stimmig und gelungen sind.

Ich wünsche euch einen entspannten Gartenherbst und nach dem aktuellen Regenwetter noch ein paar sonnige Tage, damit alle alles erledigen können, was noch geplant war!

Eine Sammlung der zuletzt noch blühenden Chrysanthemen. Ich mochte sie nie, aber die ungefüllten haben mich überzeugt - und es gibt so viele schöne Sorten!

Frostige Details im winterlichen Garten

$
0
0
Bevor die ersten Frühlingsblüherfotos anstehen, möchte ich noch einen Beitrag zum Winter unterbringen, der sich mit großen und kleinen Details winterlicher Stauden beschäftigt. Dazu ist es dringend an der Zeit, denn die  Frühblüher erscheinen bereits in Scharen, was mich in allen von ihnen besiedelten Gartenteilen bereits zum Rückschnitt gedrängt hat. So früh wie nie habe ich also auf die winterlichen Strukturen verzichtet - und so früh wie nie warten die Geophyten auf ihren Einsatz.

Angesichts des aktuellen Winters konnte die winterliche Gartenpause in Frage gestellt werden, denn nur zwischen Weihnachten und Neujahr gab es einige knackige Frosttage, den Rest der Zeit war der Boden offen und dementsprechend üppig sprießt es auch schon. Ob das längerfristig auch so bleiben wird, ist naturgemäß nicht abzusehen - aber als es das letzte Mal, nämlich im Jänner 2012, schon Schneeglöckchen gab (allerdings zwei Wochen später als heuer), kam im Februar noch enorm kaltes Wetter (Klimarückschau der ZAMG).



Heuer gab es trotz allem ein paar herrliche Frosteindrücke, die den Garten verwandelt haben und mich trotz kalter Finger lange mit dem Fotoapparat nach Motiven suchen ließ. Das Bild oben links zeigt den leeren Samenstand von Echinacea tennessiensis im Schotterbeet, daneben ein einzelnes wintergrünes Blatt von Asplenium scolopendrium, dem heimischen Hirschzungenfarn. In der zweiten Reihe die noch im Laub versteckte Blüte von Helleborus foetidus, der Nieswurz, und rechts das Blatt einer wintergrünen Epimedium-Art (vermutlich Epimedium ogisui).



Astern sind im winterlichen Garten nicht wegzudenkende Strukturstauden, da die meisten von ihnen sehr stabil und standfest sind. Sie zerfallen weder in bröselige Einzelteile, noch kippen sie besonders leicht um (außer natürlich ihre sowieso auch schon im Herbst kippeligen Vertreter), hier im Bild Aster glehnii'Agleni', deren Reste wie viele kleine Sternchen wirken. Daneben dann eine gewöhnliche Christrose (Helleborus orientalis) mit vielen Sämlingen rundherum, die ich heuer endlich mal alle entfernen und woanders hinsetzen muss. Ebenfalls wintergrün ist der Schlangenbart, Ophiopogon planiscapus, der in unserem Garten zwar wächst, aber keine so schönen Teppiche bildet, wie mir das gefallen würde. Dann noch Schneeglöckchen dazwischen... ich werde einen neuen Versuch wagen müssen. Und zuletzt ein Schildfarn, Polystichum setiferum, der eine großartige Pflanze für den winterlichen Garten ist.


Die Beete an sich sind mit Raureif ein Traum. Besonders schön präsentieren sich Stauden, die eine etwas größere Oberfläche haben, also jene, bei denen noch Laub anhaftet oder die große, fein verzweigte Samenstände tragen, wie Gräser, Astern oder Wasserdost. Beide Beete, die man auf den Bilder sieht, habe ich gestern schon abgeschnitten - widerwillig, aber der Boden ist fast völlig bedeckt mit Frühblühern, die allesamt schon auftauchen und spätere Rückschnitte verkomplizieren würden.

Außerdem hat der warme Winter nicht nur die Frühblüher aufgeweckt, sondern auch verschiedenste Pflanzen zum Austreiben gebracht, die ich gerne noch jäten würde, bevor ich mulche (vor allem Quecke, Giersch und ein paar sich aussäende Pflanzen wie Behaartes Schaumkraut und Vogelmiere). Wenn es also weiterhin nicht friert, wird das mein Projekt für die nächsten Wochen sein.


Im Schotterbeet stehen die gleichen Aufgaben an, außerdem möchte ich neuen Schotter aufbringen, da Pflege- und Pflanzarbeiten sowie Tiere (dieser nervige Schwarzkopfregenwurm, der Erde von unterhalb nach oben befördert) die Kiesschicht immer wieder mit Erde versetzen. Da hier schon bald Tulpen austreiben werden, ist ebenfalls ein noch winterlicher Arbeitsschritt sinnvoll. Auf den Bildern einmal die Samenstände von Allium 'Millenium' zwischen Calamintha nepeta und Linum perenne, auf dem anderen Foto Deschampsia cespitosa'Goldtau'.


Bei etwas Sonne sehen die Beetflächen natürlich noch schöner aus, auch wenn die kleinen Frostkristalle dann innerhalb von Minuten schmelzen und zu Boden tropfen. Schön sind immer wieder die Effekte, die Reif auf die Raumwirkung hat: Weil bestehende Strukturen optisch verstärkt werden, treten Höhenstaffelung, räumliche Wirkung und die Kontraste zwischen unterschiedlichen Wuchsformen noch einmal wie zur Blütezeit in den Vordergrund. Dieser Effekt ist für mich einer der Hauptgründe, weshalb ich die Hochstaudenbeete erst möglichst spät abschneide - die Beetteile im unteren Bild habe ich noch belassen, wer weiß, vielleicht wird es heuer doch noch einmal winterlich.


Frühling schon im Jänner?

$
0
0
Neidvoll habe ich immer nach England geblickt, Blogs durchwühlt und stundenlang in den Frühlingsfotos vergangener Jahre herumgeklickt. Ende Februar 2016 habe ich sogar einen Beitrag daraus verfasst, in dem ich die Zeitpunkte der Hochblüte der Frühlingsblüher notiert habe. Und auch wenns heuer schon drauf und dran ist zum Blühen: So früh wie das Jahr 2007, mit einer Schneeglöckchenvollblüte am 9. Februar, wird es heuer wohl doch nicht werden - obwohl schon einiges recht weit rauslinst und blühen will.

Galanthus woronowii / Galanthus elwesii
Sieger unter den aufgeblühten Schneeglöckchen waren vergangenes Jahr Galanthus woronowii, die mit ihren glänzend grünen Blättern am 22. Februar ihre geöffneten Blüten präsentierten, knapp gefolgt vom Tuff Galanthus elwesii auf dem rechten Foto. Heuer haben ihnen ein paar ganz normale, aussäende Schneeglöckchen den Rang abgelaufen; sie waren schon letzte Woche in Blüte, allerdings nur einzelne Exemplare.

Galanthus nivalis / Galanthus elwesii
Diese tuffbildenden Glöckchen sind noch tiefer versteckt, sie stehen auch ziemlich schattig und werden noch einige Zeit brauchen, bis sie blühen. Sind sie an sonnigeren Stellen, nur wenige Meter entfernt, schaut es schon ganz anders aus. Aber auch hier haben die größeren Kollegen, Galanthus elwesii, die Blüten eindeutig vorne - und schauen schon jetzt imposanter aus.

Bildunterschrift hinzufügen
Recht überraschend blühen auch schon einige Frühlingsknotenblumen, Leucojum vernum, mit denen ich eigentlich noch nicht gerechnet hätte. An anderer Stelle im Beet sind sie noch sehr weit zurück, bisweilen noch nicht einmal sichtbar, und auch direkt neben diesen blühenden Pflanzen spitzen einige erst knapp aus dem Boden.

Die Frühlingscyclamen zeigen auch im Schatten schon erste Blüten, aber von massenhaftem Erscheinen kann man auch hier noch nicht sprechen. Der Garten wartet also noch ein wenig. Mit ihm tun das viele Pflanzen wie Winterlinge, Crocus und Leberblümchen, die zwar schon recht weit, aber doch noch in winterlichen Zurückhaltung in den Beeten lauern. Angesichts der Wetterprognosen ist das auch gut so.

Trotzdem bin ich froh, viele Beete schon abgeräumt zu haben. Denn sollte doch Schnee kommen - sobald er wegschmilzt, wird es heuer sehr schnell gehen! Seien wir gespannt. Im Februar 2012 kams nach diesem Post, mit Schneeglöckchen am 24. Jänner, dann noch ganz dicke...

Nun also doch noch Winter

$
0
0
Noch vor drei Wochen hatte alles auf einen sehr frühen Frühling hingedeutet, auf blühende Beete schon im Februar und auf Schneeglöckchenwiesen, so weit das Auge reicht. Seither ist es sukzessive kühler geworden, mit wenigen Ausnahmen jeden Tagen frostiger und kommende Woche scheint es nun, wenn auch etwas spät, doch noch richtig Winter werden zu wollen. Und zwar wirklich, mit etwas Schnee und viel mehr Frost und ich werde wohl weniger mit Frühlingsblühern zu tun haben als mit Eislichtern, Vogelfüttern und Frieren.

Eislichter sind aber ein gutes Stichwort: Wer es noch nie probiert hat, braucht ein paar alte Plastikformen, etwas kreative Ideen und vielleicht noch Luftballons und ein paar pflanzliche Reste, die eingefroren hübsch aussehen (hier mein Beitrag von 2012 zum Thema Eislichter).


Eben 2012, als eiskalte Luft auch genau im Februar zu uns strömte, passierte das alles 3 Wochen früher - und die Frühlingsblüher waren zwar auch schon sichtbar, aber nicht so weit wie heuer. Ich bin nämlich unsicher, ob Frühblüher, deren Blüten wirklich schon aus dem Boden ragen, mit Temperaturen um und unter -10°C klarkommen. Hat dazu jemand Erfahrungswerte? Ich fürchte, sie werden einfach am Boden festfrieren und dann, wenns es wieder warm wird, nicht mehr wirklich hochkommen. Welche Pflanzen dabei robuster sind, darauf bin ich gespannt.


Insgesamt wären Schäden schon traurig - weil es sämtliche Schneeglöckchen, Winterlinge, Crocus und Cyclamen betreffen würde, außer natürlich, es schneit bis zum Wochenende noch kräftig, aber nach mehr als ein paar Flocken sieht es leider nicht aus. An den sonnigen Beetstellen sind sie an vielen Stellen schon so weit raus, dass ein einziger sonniger Tag zur Vollblüte bereicht hätte.


Wo es schattiger ist, konnte sich aus den paar Flocken der letzten Tage eine leichte Schneeschicht bilden, die natürlich schon Schutz bietet. Es würde bei mir auch nur die wirklichen Frühblüher betreffen, denn alle anderen Stauden sind noch brav in der Erde geblieben, bis auf ein paar Taglilien, die schon ausgetrieben sind.


Schneeglöckchen sind ja sonst recht robust: Nächtliche Kälte oder auch stärkerer Kahlfrost lassen sie zwar  flach am Boden liegen wie Spinat, aber mit der Sonne tauen sie auf und können ihre vermeintlich schon gematschten Stängel wieder aufrichten und blühen oft tagelang weiter. Ich bin aber eben nicht sicher, ob das auch bei tiefen Temperaturen und längeren Phasen des Nicht-Auftauens funktioniert.

Und das gerade heuer, wo ich so unglaublich viele Schneeglöckchenblüten erwarte! Ich teile ja schon seit Jahren unermüdlich und dünge und bekomme auch immer mal wieder neue Pflanzen und die letzten Jahre scheinen meinen Galanthus gut bekommen zu sein. Sogar jetzt, wo noch Schnee liegt, schaut der Garten schon recht voll mit ihnen aus.


Und er auch schon da und dort rausragt, sind die ersten Leberblümchen. An einer sonnigen Stelle blühen die ersten heimischen Hepatica nobilis, dieses hier ist Hepatica trannssilvanica 'Blumenstadt Erfurt', das eigentlich schon an Weihnachten blühen sollte - aber das hat es bei mir noch nie geschafft.


 Das gartenunfreundliche Wetter hat aber auch positive Seiten: So konnte ich, was schon seit Jahren überfällig war, die Skizze unseres Gartens erneuern und um die Glashausbereiche im Beet gegenüber vom Haus erweitern. Der Plan steht nun am Blog in der Rubrik "Über den Garten" und man hat eine bessere Vorstellung, was sich wo befindet. Allerdings fehlen noch die Maße und mit den Farben bin ich auch nicht ganz zufrieden... vielleicht dauert der Winter ja noch lang genug, dass ich mir den Plan noch einmal vornehme!

Schneeglöckchen als erste Massenblüte

$
0
0
Wer diesen Blog schon länger verfolgt, weiß um meine Bemühungen, große Bestände von Schneeglöckchen im Garten zu etablieren. Seit etwa 8 Jahren verfolge ich dieses Ziel nun ganz konkret, indem ich immer mal wieder nach Ablegern frage, teilweise Schneeglöckchen rette, bevor sie bei Bauvorhaben verlorengehen und auch Spenden einfach so per Post erhalten habe (danke an dieser Stelle noch einmal!). Dazu teile ich die Pflanze, die im Garten wachsen, ebenfalls regelmäßig und dünge sie zudem alle kräftig, sodass es teilweise enorme Zuwachsraten zu verzeichnen gibt.

Wer also bei Beeten voller Schneeglöckchen an Ansiedelungprojekten drei Generationen vorher denkt, sollte lieber jetzt im Frühling bei Freunden und Bekannten fragen, ob sie ihnen ein paar Schneeglöckchen abgeben, diese in einige Gruppen teilen und dann gleich einpflanzen. So habe ich es gemacht und in den ersten vier Jahren war der Fortschritt nur sehr mühsam erkennbar, in den letzten Jahren ging es merklich rascher.

Und heuer, ich kann es kaum glauben, habe ich wirklich viele Schneeglöckchen. Nicht, dass es voriges Jahr oder 2016 ganz wenige gewesen wären, aber der Sprung ist schon erstaunlich, es scheint ein bisschen so wie mit der Verdopplung und dem Seerosenteich zu sein - hat man erstmal viele, werden es schnell noch viele, viele mehr (Vergleichsbilder aus dem Jahr 2016).

Meine Sorgenkinder, die Crocus, sind heuer auch recht zahlreich vertreten. Irgendetwas sorgt immer wieder für ihr Ableben, denn obwohl ich jedes Jahr mindestens 200 Stück einlege, werden sie nie auch nur annähernd so schnell mehr wie die Schneeglöckchen, ganz im Gegenteil, an einigen Stellen sind sie sogar schon wieder verschwunden.

Hier ist ein Tuff, der sehr reich blüht - von Sämlingen ist aber noch immer keine Spur. Hilfreich waren jedoch größere Mengen an kleinen Sämlingszwiebeln, die ich vor zwei Jahren bekommen habe. Man erkennt nun deutlich, wo ich diese gepflanzt habe.

Dieses Beet wird schon seit 8 Jahren mit Galanthus besiedelt. Ausgehend von der Fläche links unter der Korkenzieherhasel habe ich immer weitergeteilt. Bis auf die Pflanzen am rechten Bildrand und ein paar Gruppen in der Mitte, die ich vor zwei Jahren neu ergänzt habe, handelt es sich bei allen um geteilte Exemplare der ersten Gruppen. Im Sommer ist das Beet dicht bewachsen mit Phlox, Persicaria, anderen hohen Stauden und leider auch Zaunwinden. Wenn ich letzteren nachgrabe, finde ich auch im Sommer immer mal wieder Galanthuszwiebel; so vermehre ich sie unabsichtlich auch ein wenig weiter.

Hier erkennt man ganz gut den Masseneffekt. Nun sind es so viele Blüten, dass auch die Bienen in großer Zahl zu beobachten sind und mit tieforangen Höschen die Pollen einsammeln.

Diese Gruppen stehen nun seit zwei Jahren. Ich teile die Schneeglöckchen nicht in einzelne Zwiebel, weil es sonst so lange dauert, bis man sie optisch aus den Beeten herausstechen sieht. Für wirklich große Flächen wäre das aber die effektivere Methode, denn ich muss rascher wieder ran und teilen.

Am frühen Morgen dauert es immer etwas, bis die Blüten in Gang kommen. Nur die Cyclamen sind unverändert, sie halten auch ohne Schutzmöglichkeit oder Schließen der Blüten kalte Temperaturen problemlos aus.

Hier habe ich ein neues Farbschema versucht, das mit wintergrünen Carex, Bergenia, Helleborus und Schneeglöckchen auch im Winterhalbjahr für Farbe sorgen soll. Bisher habe ich Bergenien und Gräser stark vernachlässigt, aber das wird sich ändern, denn diese Kombination, die ich in einem anderen Garten gesehen habe, kann ich mir auch gut in anderen Gartenecken vorstellen.

Meine unermüdlichen Versuche, Crocus anzusiedeln, sehen im ersten Jahr immer etwas mickrig aus.

Üppig ist dagegen der Austrieb von Paeonia mairei, einer Wild-Pfingstrose, die ich hier jedes Jahr zeige, weil es einfach so unglaublich ist, dass sie so früh erscheint und ihr Frost und Schnee nichts anhaben kann! Was schon gelitten hat, sind unsere Lenzrosen und hier leider vor allem die hübschen Sorten aus England, da sie schon am weitesten ausgetrieben waren... ich hoffe nur, der neuerliche Wintereinbruch am Wochenende fällt moderat aus, denn eigentlich könnte ich mich schon gut an den Frühling gewöhnen!

Einladung zum Tag der offenen Gartentür am 15. April

$
0
0
Nun hat der Winter wohl doch schon fast aufgegeben und im Garten wird alles immer grüner und voller. Einige Beete können mittlerweile kaum mehr betreten werden und jeden Tag gibt es etwas Neues zu entdecken. Weil so bald im Frühling besonders im Schatten einiges zu entdecken ist, gibt es heuer einen besonders frühen Tag der offenen Gartentür. Schon in zwei Wochen, am Sonntag, dem 15. April, möchten wir alle Gartenbegeisterten herzlich einladen, kleine und große Schattenblüher zu entdecken. Vielleicht ist uns das Wetter gewogen und auch die ersten Wildtulpen im Schotterbeet erscheinen noch - wir werden sehen.

Wir freuen uns auf zahlreichen Besuch! Wir öffenen den Garten übrigens bei jedem Wetter, hoffen aber natürlich auf Sonnenschein - oder zumindest keinen Schnee.



Was es sonst so im Garten zu sehen gibt? Erstaunlich viel! Bei den Schneerosen hat es leider, so wie in fast allen Regionen Mitteleuropas, die ganz frühen Blüten komplett erwischt. Einige Pflanzen, die also schon im Jänner Farbe gezeigt haben, sind leider heuer total ausgefallen - das ist das erste Mal passiert, seit ich im Garten Fotos mache. Und selbst wenn es schade ist, so überleben die Pflanzen damit doch, da sie einfach später ihr Laub treiben und vermutlich sogar mehr Kraft haben, als sonst, weil sie weder Blüten noch Samen versorgen müssen. Wir werden sehen.


Diese Pflanze hier hat den Frost schadlos überstanden, ebenso wie alle Zwiebelpflanzen, denen ich eigentlich schon schlechte Karten zugestanden hatte, nachdem wir nur wenig Schnee und doch fast -18°C hatten. Als besonders robust haben sich die Schneeglöckchen erwiesen: Seit Jänner haben sie sich dutzende Male komplett platt zu Boden gedrückt und sind immer wieder aufgestanden. Es ist erstaunlich, wie oft sie dieses Prozedere durchhalten!


Erstaundlich ist auch, wie viel Paeonia mairei aushält. Die Art stamm aus Zentralchina und wächst dort angeblich bis auf 3000m Seehöhe in lichten Laubwäldern (wobei dort die Waldgrenze aufgrund der Lage im Kontinent höher liegt als bei uns). Was es aber schon gibt, sind tiefe Fröste im Winterhalbjahr - und hier scheint unsere Päonie recht hart im Nehmen zu sein. Mein Exemplar steht halbschattig und stand bei den Minusgraden schon mehr als 10cm aus der Erde - nix ist passiert.


Wer auch schon erscheint, sind die ersten Zahnwurze, hier Cardamine glanduligera. Ich wollte sie eigentlich auch als sehr robust beschreiben, aber scheinbar sind in Berlin beim letzten Kahlfrost etliche Pflanzen erfroren. Meine hier stand auch schon aus der Erde und ist davon unbeeindruckt geblieben: Ein paar Tage Sonnenschein und sie wird in voller Blüte stehen. Ich freue mich drauf.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern frohe Ostern! Und natürlich erfolgreiches Garteln bei etwas wärmeren Temperaturen als aktuell.

Der April-Garten im Schnelldurchlauf

$
0
0
Der heurige Frühling war einer der schnellsten, den ich bisher erlebt habe. Gab es kurz vor Ostern noch Schnee, genauer am 23.März, und in den Folgetagen allenfalls zarte Plusgrade, so startete der Frühling mit dem Ostermontag (2.4.) rasch durch und nur drei Tage später hatten wir das erste Mal über 20 Grad. Und seither gab es nur vier Tage, an denen die 20 Grad nicht erreicht wurden! Ich glaube, so oft habe ich im April noch nie kurze Hosen getragen - und ich vermute stark, es gab August-Monate, die einen kälteren Eindruck hinterlassen haben, als dieser April.

Wie hat der Garten das verkraftet? Im Grunde genommen gut, wobei zu den ungewöhnlich hohen Temperaturen ein Gesamtniederschlag von nur 28mm kam, was für den Garten schon an der Grenze ist. Ich hoffe daher auf zumindest eine richtig verregnete Maiwoche, auch wenn es im Moment noch nicht danach aussieht. Die Vegetation hat sich trotzdem nicht aufhalten lassen: Am Beginn um Wochen zurück, schob sich die Vegetation erstaunlich zusammen, sodass alle Obstbäume gleichzeitig blühten und die Tulpen gleichzeitig mit den Narzissen erschienen. Allen gemeinsam war die kurze Blütezeit, die leider nur wenige Tage zum Genießen boten.

Nach einem eher kränklichen Jahr legte die Zierkirsche 'Accolade' heuer überraschend einen fulminanten Blütenstart hin - ich kann diese Sorte nur empfehlen, vor allem in der natürlichen Strauchform. Und da die Blüten nur halb gefüllt sind, können auch Tiere etwas mit ihnen anfangen - vor allem Hummelköniginnen, um diese Jahreszeit angewiesen auf genug Nahrung, können in den Blüten beobachtet werden, manchmal dutzende gleichzeitig.

Immer wieder eine Freude: die Leberblümchen. Hier mit Giersch, jawohl, den gibts in unserem Garten öfter ;-).


Der trockene Frühling hat dazu geführt, dass ich entgegen meiner sonstigen Pläne die Beete wässern musste, besonders unter den Gehölzen - also in den Staudenbeeten - wurde das notwendig. Im Vordergrund die sehr empfehlenswerte Tulipa praestans'Shogun' (und das restliche Häckselmaterial, das kaum mehr in die Beete passte, weil erst Schnee lag und in der Folge alles viel zu schnell gewachsen ist).

Die Frühlingsplatterbsen und etliche hübsche andere Schattenstauden waren nur wenige Tage in Blüte, hier Jeffersonia diphylla, die schon wieder verblüht.

Narzissen, Tulpen, Helleborus und die ersten Blattschöpfe, hier von Anthriscus sylvestris'Ravenswing' - so knapp zusammen blühen sie selten, nur die Bergenie lässt sich noch Zeit.

Eine Freude ist jedes Jahr die frühe Blüte der Paeonia mairei, die es heuer pünktlich zum Tag der offenen Gartentür am 15.April geschafft hat, so dazustehen.

Neu im Garten und völlig überzeugend präsentierte sich Fritillaria persica. Diese überzeugend besondere Staude ist als Zwiebel erhältlich und ich werde meinen Bestand aufstocken! Neben den aparten Glöckchen ist auch das silberne, fein Laub eine Zier.

Schon bekannt und trotzdem schön: Tulipa 'Jan Reus', im schönsten Rot aller Tulpen und mit ständigem Zuwachs ist jeden Frühling ein toller Anblick. Ich pflanze jährlich in anderen Gartenteilen neue 'Jan Reus', heuer ist das Beet links hinten, vorm Glashaus, dran.

Im untersten Garteneck habe ich ein Schattenbeet angelegt, das neben den Blüten auch mit Blattfärbungen spielt. Star dieser Ecke ist das gelbblättrige Tränende Herz, Dicentra spectabilis'Gold Heart', das die eigentlich unvereinbaren Farben Gelb und Rosa gekonnt kombiniert. Ich mag, wie es im Abendlicht leuchtet und von Adiantum venustum, verschiedenen Lathyrus vernus und anderen Schattenklassikern umgeben ist.

Meine liebste Elfenblume ist Epimedium stellulatum 'Long Leaf Form', das Unmengen an sternförmigen, schneeweißen Blüten mit gelber Mitte trägt. Als eine der wenigen asiatischen Arten mag diese Art auch Kalkböden, weshalb sie sich hier besonders gut entwickelt.

Eine Besonderheit für alle, die genau hinschauen, sind gefülltblühende Sorten von Anemone ranuncoloides. Diese Sorte, 'Sirje', hat mehrere Blüten an einem Stängel, die dafür aber sehr klein sind - und alle einen gefüllten Puschel in der Mitte tragen.

Und zuletzt noch meine Sämlinge von Lathyrus vernus. Ich habe mir vor ein paar Jahren welche aus England mitbringen lassen, zwölf verschiedene Farbschläge, und pflanze seither alle auflaufenden Sämlinge in Styroporboxen, um ihre Blüte zu erwarten. Und es gibt so tolle Pflanzen! Diese hier trägt alle Blüten in einer Ebene und man sieht kaum mehr Laub - im Gegensatz zu den anderen beiden Pflanzen, die sich dahinter befinden. Werde ich also doch wieder alle Sämlinge topfen müssen... ;-)

Ein sonniger Morgen Anfang Mai

$
0
0
Da die Sonne mittlerweile so hoch steht, ist es schwierig geworden, tagsüber gute Bilder zu machen. Wer seinen Garten besonders stimmungsvoll fotografieren möchte, muss das nun am Abend oder am frühen Morgen tun. Mir ist die zweite Option lieber, da die Pflanzen noch ganz frisch aussehen und Tau zusätzlich für schöne Motive sorgt. Und da es ja nun schon seit Wochen ständig schönes Wetter gibt, kann man einen Fotomorgen im Garten recht gut planen.

Und das lohnt sich, denn nun kommt Farbe in den Garten und die Beete verändern sich von Tag zu Tag. In den Beeten mit den hohen Sommerstauden, die alle erst Laub schieben (Phlox, Eupatorium, Gräser,...), darf sich die Rote Lichtnelke, Silene dioica, zahlreich ausbreiten, im ersten Bild im Hintergrund zu sehen. Und im Vordergrund eine neue Pflanze, die sich im Kiesbeet munter ausbreitet und auch schon vorsichtig gejätet werden muss: die Karthäusernelke.

Das abgemagerte Schotterbeet mit Dianthus carthusianorum, Allium schoenoprasum 'Forescate' und vereinzelten Papaver atlanticum, der etwa eigenwillig orange blüht und daher die Harmonie etwas stört.

Schnittlauchsorten sind für trockene Freiflächen sehr empfehlenswert. Wer Wert auf ordentliche Beete legt, sollte sie aber bald nach der Blüte zurückschneiden, da sie sich reichlich aussäen - und die meisten Sämlinge normales Schnittlauch-Lila zeigen und nicht so hübsch rosa wie die Sorte 'Forescate'.

Der Rest vom Kiesbeet wächst sich auch täglich mehr zusammen. Lein, Drachenmaul (Horminum), verschiedene Doldenblütler, Katzenminze und die verblühte Bergenie bilden eine dichte Wiese. So habe ich mir das Beet vorgestellt und ich freue mich immer noch, dass es geklappt hat. Aus der Wiese nebenan sind übrigens nicht nur Löwenzähne eingeflogen, sondern auch die Wiesenglockenblumen, die natürlich bleiben dürfen.

Der Wiesencharakter wird in den anderen Beeten durch den Wiesenkerbel weitergeführt. Die Sorte 'Ravenswing' trägt dunkles Laub und ist ein meiner weiteren Lieblingspflanzen im Mai. Super sieht sie zusammen mit Polemonium, Euphorbia palustris und Silene aus.

Im Schatten übernehmen mehr und mehr die Blattstrukturen. Was am Bild so herrlich perfekt aussieht, ist eine wucherige Unkrautecke, wo sich Adiantum venustum, Alchemilla mollis, Tiarella cordifolia und andere Monster (Erdbeeren, Goldnessel...) verweben dürfen.

Ansonsten gibts in den Schattenbeeten gerade einen Schichtwechsel: Vieles zieht ein, einiges übernimmt nun, wie etwa die Salomonssiegel, etliche Farne und Akeleien.

Volle Beete und neue Projekte

$
0
0
Im Mai entwickelt sich der Garten immer besonders rasch. Wo noch am Beginn des Monats viele Plätze freiwaren, ist jetzt kein Boden mehr zwischen den Stauden zu sehen. Da unser gesamter Garten dicht bepflanzt ist, freue ich mich jedes Mal auf die Zeit, wo aus den einzelnen Pflanzen verschmolzene Gruppen werden und der Garten mehr und mehr einer Wiese ähnelt.

Besonders rasch ist das im abgemagerten Trockenbeet passiert, wo sich zahlreiche Pflanzen ausgesät haben und so immer mehr ein natürliches Pflanzengefüge entsteht. Als sehr erfolgreich hat sich hier der Einsatz von Dianthus carthusianorum, Campanula patulaPapaver atlanticum, Linaria genistifolia und Digitalis lanata erwiesen, die sich im mageren Substrat offenbar wohlfühlen und üppig vermehren. Ich habe im Frühling nur rund um schwächere Pflanzen ein wenig gejätet. Wenn man lediglich robuste, konkurrenzfähige Stauden verwendet, würde dieser Arbeitsschritt nicht nötig sein - ich habe aber auch ein paar mickrigere Kollegen im Beet, sodass ich doch hin und wieder rettend eingreifen muss.


In den höheren Staudenbeeten kommt es im Juni immer zu einer kurzen Blühpause, die ich noch immer nicht ganz schließen konnte. Eigentlich hätte ich Allium und Hesperis für geeignete Kandidaten gehalten, aber heuer sind sie aufgrund der Hitze so früh auf- und so rasch verblüht, dass es nun doch wieder nichts gibt. Bis zu den ersten Glockenblumen ist also etwas Flaute in den Beeten, weshalb das Magerbeet einen willkommenen Blickfang darstellt.


Anthriscus sylvestris 'Ravenswing', Polemonium caeruleum, Silene dioica, Hesperis matronalis und Euphorbia polychroma (vorne) sowie Euphorbia palustris (hinten) sind eine ansprechende Kombination für Anfang/Mitte Mai. Jetzt ist werden an dieser Stelle Penstemon digitalisübernehmen, ehe dann Hemerocallis, Campanula und Knautia anschließen.

Diese Art von Gestaltung kommt in unserem Garten häufig vor: Unkraut wird wirksam unterdrückt, Eingriffe beschränken sich auf den Rückschnitt sehr voluminöser, instabiler Pflanzen - und Stauden, die nach Rückschnitt noch einmal blühen, wie Campanula lactiflora, Nepeta oder Geranium.


Das Magerbeet ist einer Wiese nachempfunden und wird diesem Gestaltungsziel immer mehr gerecht. Längerfristig werden einige schwächere Arten verschwinden und hoffentlich ein Gleichgewicht entstehen, innerhalb dessen bewährte Arten je nach Witterung und Jahr unterschiedlich stark vertreten sind. Da meine Fläche aber eine eher kleine ist, kann ich leicht eingreifen und etwas lenken. Bei großen Flächen empfiehlt sich mehr Gelassenheit und vor allem auch das Akzeptieren der Tatsache, dass manches auch nicht klappt - weshalb auch immer.


Penstemon barbatus kommt im Magerbeet gut klar und sät sich sogar aus. Die Einzelpflanzen selber werden auch nicht sehr alt, sodass man diese Verjüngung des Bestands auf jeden Fall zulassen sollte.


Eine großartige Staude ist Lindelofia longiflora, die aus den waldigen Gebirgen des Himalayas stammt und von mir aus Versehen ins Kiesbeet gepflanzt wurde - wo sie sich herrlich entwickelt und mit blitzblauen Blüten begeistert; und nicht nur mich, auch den Hummeln und Bienen geht es so.


Ebenfalls schön Blau blüht Baptisia australis, eine recht langsamwüchsige und am Beginn ihrer Entwicklung wenig konkurrenzstarke Staude, von denen ich schon mehrere Exemplare in meinem Garten verloren hatte. Drei kleine Töpfe, 2016 ins Kiesbeet gepflanzt, haben nach einem Jahr Pause eine üppige Entwicklung hingelegt und mit mehreren Blütenständen geblüht. Sie brauchen wohl als Jungpflanzen viel Platz und Zeit, bis sie sich behaupten können.

Ich habe sie mit Erodium, Nepeta, Linum, Knautia und Athamatha kombiniert und mag diese Ecke des Kiesbeets seither ganz besonders.


Und weil es sich irgendwie seltsam anfühlt, einen ganzen Frühling lang kein neues Beet anzulegen, habe ich nahe der Bienenstöcke ein Stück ungenutzte Wiese umgegraben, einen alten Erdhaufen, der dort lagerte, verteilt und lege nun ein umfangreiches Eidechsenversteck an - inklusive Sand für Eiablage, ausgesuchte Pflanzen für Wildbienen und eines noch in Planung befindlichen Lehmwalls, der vielleicht für Wildbienen attraktiv sein könnte.

Mal schauen, wie sich das Beet entwickelt, noch sieht es nicht so spannend aus.

Tage der offenen Gartentür am 30.Juni und 1.Juli

$
0
0
Wir laden herzlich ein zum nächsten Termin der offenen Gartentür am

Samstag 30.Juni und Sonntag 1. Juli
9:00 bis 17:00 Uhr

(Achtung: Der in den OÖN vom 20.6. genannte Termin mit Öffnung am 29.6. stimmt nicht)


Was wird es zu sehen geben? Vor allem viele Blüten, denn die meisten Sommerstauden sind aufgrund des warmen Wetters etwas voraus und so starke diese Woche die ersten Phloxe, Taglilien und Staudenknöterich überpünktlich in den Sommer. Dazu ist an den Wildbienennisthilfen einiges los, der Gemüsegarten bietet üppige Vielfalt und Teich und Schattenbeete locken mit Abkühlung.

Wir freuen uns auf zahlreichen Besuch in eineinhalb Wochen - wie immer gibt es, als Ausgleich zum Unkostenbeitrag von € 3.-, Kaffee, selbstgemachte Säfte und kleine Snacks. Wie Sie zu uns finden, können Sie sich hier anschauen, die Adresse des Gartens lautet:

Familie Lugerbauer
Grabenstraße 3
4563 Micheldorf

Hier der Link zum Artikel in den Oberösterreichischen Nachrichten am 20.Juni.

Sommerrückblick 2018

$
0
0
Der nun mehr oder weniger vergangene Sommer war für viele Regionen Europas eine ziemliche Herausforderung. Dabei kam Oberösterreich noch glimpflich davon, denn wir hatten zwar insgesamt schon wenig Niederschlag, aber doch immer wieder einmal und dazu einen sehr nassen Juni, der bis weit in den Hochsommer hinein das Schlimmste verhindert hat. Aber wie so oft gibt es auch hier Gebiete, die, obwohl gar nicht weit entfernt, viel weniger Regen hatten. Ich hoffe, es hat euch nicht zu arg getroffen und die vergangenen Regenfälle haben auch euren Garten erreicht!

Und obwohl wir vor Totalausfällen weitgehend verschont blieben, so ist doch auffällig, dass der Sommer für die Pflanzen anstrengend war und viele Stauden früher eingezogen sind, keine zweiten Blüten geschafft haben oder weit hinter ihrer sonstigen Größe und Blühdauer zurückblieben. Besonders auffällig war das bei Wasserdost (Eupatorium maculatum) und Phlox, beides sehr robuste Stauden: Ersterer blieb mindestens einen Meter unter seiner Endhöhe und verwelkte rascher, zweiterer bekam fast zur Gänze Mehltau und konnte so keine zweite Blüte bzw. einen herbstlichen Blütenaustrieb an den Verzweigungen erreichen. Dazu kommen kürzere Blütezeiten bei Blutweiderich (Lythrum) und Sommeraster (Kalimeris), die im heißen Sommer 2015 besonders gut durchgehalten hatten.

Für mich ist es spannend, die Reaktionen der Pflanzen zu beobachten  - wohl auch, weil wir von wirklich extremer Trockenheit bisher verschont blieben und kaum eine Pflanze komplett eingegangen ist, einige haben einfach ihr Jahr früher beendet oder die Blüte abgebrochen, um es im kommenden Jahr wieder versuchen zu können.

Die folgenden Bilder geben einen Eindruck der vergangenen zwei Monate...

Ungerührt von Trockenheit und Hitze blieb Altheae cannabina, die Hanfblättrige Malve. Sie ist überhaupt eine gute Wahl für Sommerstaudenbeete und blüht von Juni bis September. Weil sie kaum Blätter trägt, sondern vor allem aus Stängel und Blüten zu bestehen scheint, passt sie in jedes Beet und bringt Farbe und Leichtigkeit in Pflanzungen.

Bevor es wirklich heiß wurde, hatten die Phloxe einen herrliche Blühphase. Als Begleiter hat sich heuer Hystrix patula, ein eher selten verwendetes Gras, herausgestellt, da es einen niedrigen Blattschopf hat und sehr ausdauernde, robuste Blüten, die schon Ende Juni erscheinen (es beginnt erst jetzt im September langsam abzufallen).

Kalimeris, Phlox, Pennisetum, Molinia und Eupatorium sind gute Partner, die ein Beet über Jahre hinweg strukturieren und durch die Jahreszeiten führen können. Für kommendes Jahr möchte ich wieder mehr Agastachen hinzufügen, leider habe ich irgendwann zu viele von ihnen gejätet.

Von Frühling bis zum Herbst und auch im Winter ist das Magerbeet (hier im Vordergrund) ein prächtiger Gartenteil. Ich freue mich immer noch jedes Mal über die Pflanzung und auch wenn sie heuer etwas wilder und üppiger ist (Dynamik lässt grüßen!) so ist dieser Gartenteil immer noch geordneter und einheitlicher als Hochstaudenbeete, die, wenn etwas kippt, dann doch größere Eingriffe erfordern.

Hier noch einmal das Magerbeet, im Hintergrund Mamas Glashas. Das einzige Ärgernis heuer war Achnatherum calamagrostis, das Gras in der Mitte: Nachdem es in den vergangenenrn Jahren vom Austrieb bis zum Rückschnitt ein Jahr später ohne Ausnahme, mit jedem einzelnen Halm standfest und stabil war, kippte es heuer gleich im Juni um und zwar zur Gänze. Keine Ahnung, was der Grund war, aber ein Teil liegt heute noch herum. Leider habe ich zu spät gelesen, dass ein Radikalrückschnitt noch im Juni nicht nur einen Neuaustrieb, sondern sogar neue Blüten fördert... ich werde im Frühling mal mit dem Spaten rundherumstechen und den Wurzelraum verkleinern, aber eigentlich hätte ich gehoffe, der magere Stand würde das Problem beheben (ich kenne es von anderen Stellen im Garten).

Etabliert und bewährt hat sich auch die Buchenhecke entlang der Grundgrenze. Nach nun drei Jahren ist regelmäßiger Schnitt notwendig, damit sie meinen Beeten nicht das Licht nimmt.

Erfreut bin ich auch vom Reitgras Calamagrostis x acutiflora 'Karl Foerster'. Es wächst so straff aufrecht, dass ich lange Zeit die Befürchtung hatte, es könnte zu steif und unpassend für meine Beete sein. Wenn man es aber mit Wildwuchs mischt und allerlei anderes dazwischen wachsen lässt, verliert sich die strenge Wirkung und es ist durch und durch schön.

Die Schattenbeete haben sich auch heuer wieder als die pflegeleichtesten Bereiche des Gartens entpuppt. Es hat eben seine Vorteile, wenn Pflanzen von selber einziehen, Kleines von Großem geschluckt wird und kaum eine Pflanze so viel Biomasse produziert, dass man sie im Frühsommer oder danach zurückschneiden müsste. Es reicht also im Grunde ein hochsommerlicher Pflegedurchgang, um ein Schattenbeet in Schwung zu halten - diesen Schnitt schaffe ich in keinem anderen Gartenteil.

Echinacea und Verbena hastata sind gute Partner und sehen auch lange nach der Blüte noch gut aus. An dieser Stelle - der Südseite eines schon lange bestehenden Beetes - habe ich schon ein paar Jahre lang herumgewerkt, bis sich nun endlich ein paar Stauden entwickelt haben. Manchmal klappt es eben nicht gleich, auch wenn es keinen ersichtlichen Grund dafür gibt.

Gut geklappt hat es, wie eingangs erwähnt, mit dem Phlox - zumindest, bis es wirklich heiß wurde, jetzt haben fast alle Pflanzen Mehltau und ich werde sie schrittweise schon jetzt zurückschneiden. Dieses Problem haben wir sonst nie.

Zuverlässig ist der Juli-Effekt des Sommerstaudenbeets, das ich 2011 angelegt habe. In den sieben Jahren, die es nun besteht, hat sich einiges verändert, viele Pflanzen sind verschwunden und andere haben sich als robust und ausdauernd erwiesen. Das sind einerseits die beiden Wasserdost, weiß und rosa, aber auch der Knöterich im Vordergrund. Dazwischen schweben Hanfblättrige Malve, Althaea cannabina, und Weidenröschen, Epilobium angustifolium, in Rosa. Ergänzend kommend Phlox und Rudbeckia nitida im Hintergrund dazu. Leider ausgeschieden sind die Monarden, sie sind hier leider immer recht kurzlebig - und Sanguisorba wäre auch noch da, ist aber am Bild gerade nicht zu sehen.

Und das letzte Bild zeigt etwas Seltenes: Wir gießen ganz, ganz selten die Beete. Aber heuer hat mir der Wasserdost dann doch leidgetan... und während ich in Urlaub war, haben meine Eltern da und dort durstenden Pflanzen etwas geholfen. Ich bin mir nie sicher, ob punktuelles Gießen wirklich hilft - aber es beruhigt zumindest das Gewissen etwas ;-).

Und nochwas: Irgendwie scheints, als ob ich im Sommerhalbjahr nicht mehr so oft an den Computer käme, wie es mir eigentlich gefallen würde... und aus Bequemlichkeit habe ich in letzter Zeit auch eher auf Instagram Bilder gezeigt, weils schneller geht. Wer Vorbehalte gegenüber dieser Seite hat, kann übrigens trotzdem, auch ohne Anmeldung, reingucken (klick).

Mit den kürzeren Tagen wird aber auch hier im Blog wieder etwas mehr los sein. Ein kleiner Vorgriff noch in eigener Sache, es wird auch noch einen Post dazu geben: Am 23. September laden wir zum Tag der Offenen Gartentür. Es ist unser erster Herbsttermin und wir freuen uns auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher!

Einladung zum Tag der offenen Gartentür am 23. September

$
0
0
Bevor das Gartenjahr in den Winter übergeht und die ersten Schneeglöckchen auftauchen, möchten wir ganz herzlich zum Herbsttermin am 23. September in den Garten einladen. Die herbstlichen Beete präsentieren sich trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit und den heurigem Sommer farbenfroh und voll - und vor allem wieder ganz anders als im Frühling und im Sommer.

Dazu kommen zahlreiche Astern und auch schon die ersten Samenstände der Sommerblumen, vor allem aber begeistern momentan Gräser in ihrer Vielfalt.

Wir haben von 9 Uhr bis 17 Uhr geöffnet und momentan schaut auch das Wetter ganz gemütlich aus, nicht zu heiß und nicht zu kalt... wir freuen uns auf anregende Gartengespräche!

Familie Lugerbauer
Grabenstraße 3
4563 Micheldorf

Herbstmorgen

$
0
0
Ich muss ja ehrlich sagen, ich mag den Herbst. Gerade wenn man gern fotografiert, sind die sanfteren Farben, das tiefe Licht und die endlich wieder etwas späteren Sonnenaufgänge eine Wohltat. Und wenn ich die Bilder so betrachte, ist der Garten nun, kurz vor dem Winter, noch einmal besonders schön und vor allem auch farbig. Ich habe das schon öfter erwähnt und trotzdem bin ich jedes Jahr wieder überrascht, wie etwas Regen, kühle Nächte und viel Morgentau die Beete frischer und üppiger erscheinen lassen als im September, wo es oft noch heiß und trocken ist.


Das obenstehende Bild zeigt einen renovierten Beetabschnitt. Staudengärten tendieren dazu, mit den Jahren zu verwachsen (außer man sticht wirklich jeden Frühling Pflanzen kleiner und nimmt alle Sämlinge konsequent heraus) - sobald ein Beet also nicht mehr so schön aussieht, hier ist das meistens nach 6 oder 7 Jahren der Fall, versuche ich erst, den betroffenen Beetteil durch punktuelle Veränderungen umzugestalten. Hier habe ich zahlreiche Sämlinge von Melica ciliata entfernt und ein Panicum 'Heavy Metall', Aster 'Purple Dome', Bistorta amplexicaule 'Blackfield' und Amsonia gepflanzt. Das hat gut geklappt - allerdings will und will die Amsonia nicht gelb färben, dabei hätte genau das das Highlight werden sollen, mit den lila Astern und dem roten Knöterich. Weiße Chrysanthemen folgen dann auch noch... ein schönes Eck und ich musste bei Weitem nicht alles roden.


Im ständig gelobten Kiesbeet haben sich ein paar große Raublattastern ausgesät und ich muss sagen, sie gefallen mir. Es ist zwar doof, sich alle Asternsämlinge behalten zu wollten - aber diese Schattierungen in Rosa, das hat doch was. Ich muss schauen, ob sie im Kiesbeet vielleicht nur wegen dem magerem Substrat so niedrig geblieben sind - oder Sämlinge von 'Purple Dome' und daher dauerhaft niedriger sind.


Am Teich haben sich verschiedene Sorten von Chinaschilf ausgesät und es gibt nun einige verschiedene Pflanzen, die sich im Morgentau dekorativ zum Wasser neigen. Ich mag Chinaschilf - aber es wäre besser, im Garten nur niedrige Sorten zu verwenden, die dann weder in Wege noch in andere Pflanzen hängen.


In den Sommerstaudenbeeten habe ich vor einigen Jahren Vernonia angesiedelt. Leider sind die Mutterpflanzen recht instabil und fallen leicht um, meistens treiben sie üppig aus und kippen dann. Andererseits gibt es ein paar Sämlinge - und siehe da, die sind stabil und stehen problemlos. Bei Vernonia sind das Tolle die wolligen Samenstände und später die Reste davon, die wie kleine silberne Blüten aussehen.


Die schon erwähnte Aster novae-angliae 'Purple Dome' ist eine sehr niedrige, üppig blühende Raublattaster, die in jedem sonnigen Beet gut gedeiht.


Im Halbschattenbereich dominieren nun die Blattfarben, außer an dieser Stelle, wo neben Miscanthus und letzten Knöterichblüten auch ein besonders schöner Clematis bis vor Kurzem geblüht hat: Clematis ladakhiana, eine Wildart mit orange-gelben, braun getupften Blüten und wunderschönen Samenständen, die im Morgenlicht leuchten.


Im Gegenlicht leuchtet auch dieses Gräserbeet mit Panicum, Hytrix patula und Calamagrostis arundinacea 'Mona', ein schönes, luftiges und silbern leuchtendes Gras mit breitem, auch den Rest des Jahres wunderschön anzusehendem Laub.

Frühling, Schattenbeete und Neuigkeiten

$
0
0
Lang, lang ist der letzte Blogpost her und nachdem schon einige nachgefragt haben, was denn mit mir passiert sei, sind die aktuellen Frühlingseindrücke aus dem Garten ein guter Anlass, wieder mal etwas hören zu lassen.

Zuallererst, es sind nur positive Dinge zu vermelden und es ist schlicht die Zeit gewesen, die mir für meine Posts gefehlt hat. Das lag an einigen spannenden Projekten, die mit Garten zu tun haben und vor allem an meinem Umzug in ein Haus - ein Haus mit genug Platz, für sämtliche Gartenideen, die ich habe und die mir noch einfallen werden und wo die nächsten Wochen und Monate noch viel erledigt werden muss, bevor es ans Pflanzen und Gestalten gehen kann (natürlich gibt es schon Listen, Pläne und viele Ideen... und ein paar Töpfe mit Stauden).

Der bisherige Garten ist vom Umzug nicht betroffen. Er liegt ja rund um mein Elternhaus und wird weiterhin von uns gemeinsam gepflegt, wobei meine eingewachsenen Staudenbeete neben Rückschnitt und gelegentliche Jätaktionen recht pflegeleicht sind. Daher steht auch den heurigen offenen Gartentagen nichts im Weg: Sie finden am Sonntag, dem 5. Mai und am Wochenende von 22. und 23. Juni statt  - dazu wirds aber eigene Ankündigungen geben.

Bis dahin ein paar Eindrücke von heute!

Besonders prächtig blüht heuer unsere Zierkirsche 'Accolade', die nun das zehnte Jahr im Garten steht. Ich mag den mehrstämmigen Wuchs und die zarte Vasenform, die lichten, aber nie zu dunklen Schatten auf das Beet darunter wirft. Dazu kommen ihre nur halbgefüllten Blüten, die Bienen und um diese Jahreszeit vor allem Hummeköniginen sehr zugute kommen. Im Beet darunter hätte ich gerne noch viel mehr weißen Lerchensporn (rechts im Bild der langsam wachsende Bestand) und dazu mehr weiße Narzissen ('Ice Follies', Mitte), aber denen war der letzte Sommer doch deutlich zu trocken, wer könnte es ihnen verdenken.

Im unteren Gartenbereich sind die Schattenbeete nun schon wieder völlig zugewachsen. Das ist eine so herrliche Entwicklung die in so kurzem Zeitraum vorgeht, dass ich jedes Jahr wieder begeistert bin. Hier ragt der Austrieb von Geißbart, Aruncus dioicus, aus einem Meer von Lerchensporn, Primeln, Farnen und Schneeglöckchenlaub auf. Hohe Stauden können problemlos mit kleinen Zwiebelpflanzen vergesellschaftet werden; sie treiben rasch aus und sind dann höher, ehe sie groß sind und Schatten werfen, ziehen die Zwiebelpflanzen ein.

Von allen Schattenstauden gefällt mir die Indianerwiege (Caulophyllum thalictroides) jedes Jahr am besten. Die Staude ist entfernt mit den Elfenblumen und Maiäpfeln verwandt, sie treibt spektakulär dunkel aus (innerhalb nur weniger Tage) und trägt dann kleine, grüne Blütchen, an denen eigentlich blaue Beeren erscheinen sollten - die schaffen es hier aber nur selten, daher bleibt der lockere Wuchs und die später leicht silbern überhauchten Blätter die Hauptattraktion.


Für die Elfenblumen war das Frühjahr heuer super: Langsame Wärme, bisher genug Feuchtigkeit (ich trau' es mir eh kaum zu schreiben) und keine tiefen Nachtfröste. Hier ist Epimedium stellulatum 'Wudang Star' zu sehen, es mag Kalk und ist sehr robust, dafür sind die zahlreichen Blüten recht klein und wirken durch ihre schiere Menge.
Im ältesten Schattenstaudenteil dominieren Helleborus, Frühlingszwiebelpflanzen und einige sehr üppige Horste von Zahnwurz (rechts neben der grün-weißen Christrose). Diese Beete sind sehr pflegeleicht, weil der Bewuchs während des Jahres keinen Rückschnitt erfordert und damit ein Pflegedurchgang im Spätwinter reicht. Ansonsten mulche ich gelegentlich mit Lauberde, Kompost und Häckselmaterial, schneide vielleicht noch die Samenstände der Christrosen weg und jäte dann und wann den Giersch.

Und besonders gefreut hat mich heute, dass die Bienen im Wildbienenhaus zu schlüpfen begonnen haben. Die erste Art ist Osmia bicornis, die Rostrote Mauerbiene, von denen man hier am Bild sechs Exemplare entdecken kann. Viele weitere Bienen warten in ihren Röhrchen noch auf wärmere Temperaturen und die Blütezeit ihrer Futterpflanze - wer also Röhrchen und Nisthölzer aufstellen möchte, hat den ganzen Frühling dazu Gelegenheit!


Einladung zum Tag der offenen Gartentür am 5. Mai

$
0
0



Wie schon in den Jahren zuvor gibt es auch heuer mehrere Tage der offenen Gartentür und der erste Termin steht nun bevor: Am Sonntag, dem 5. Mai zeigen wir Garteninteressierten unsere Beete, von denen besonders die Schattenbereiche und das Magerbeet in voller Blüte stehen werden.

Dank der warmen Wochen und mit hoffentlich etwas Regen in den kommenden Tagen wird sich der Garten von seiner schönsten Seite präsentieren: Üppige Staudenaustriebe im Schatten und bereits volle Beete in der Sonne.

Wir freuen uns auf interessante Gespräche, Austausch und gemütliches Schlendern durch den Garten!

Bis dahin noch ein paar aktuelle Bilder aus dem Garten, im Moment sind es vor allem die Tulpen, dank derer die Beete ganz besonders leuchten.




Mittlerweile ist dieses Beet 10 Jahre alt. Ich habe es mehrfach überarbeitet und umgestaltet, aber bin doch sehr zufrieden damit. Aktuell wird es von roten Tulpen ('Jan Reus', 'Lasting Love'), weißen Narzissen ('Thalia') und einigen Viridiflora-Tulpen ('Springgreen', 'Flaming Springgreen') dominiert. Dazu kommen rotblättriger Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris 'Ravenswing') Wolfsmilch (Euphorbia polychroma) und blaue Traubenhyazinthen (Muscari 'Valerie Finnis').

Im Halbschatten überzeugt auch nach fast 15 Jahren immer noch Saruma henryi. Es ist eine so nette, umgängliche und leicht zu kombinierende Staude, dass ich ihr mehr Aufmerksamkeit und eine weitere Verbreitung wirlich gönnen würde.

Und DIE Entdeckung der letzten Jahre waren für mich orange Tulpen. Das hätte ich lange Zeit nicht für möglich gehalten, aber gerade 'Ballerina' ist eine so großartige Sorte, dass ich am liebsten den ganzen Garten mit ihr bestücken würde. Das Tolle ist, dass sie so gut zu den ohnehin schon vorhandenen roten Tulpen und den im ganzen Garten verstreuten gelb-grünen Wolfsmilchbüschen passt. Dadurch entsteht eine ansprechende farbliche Klammer, die für Verbindung quer durch den Garten sorgt.

Kommendes Wochenende, 22. und 23. Juni, Tage der offenen Gartentür!

$
0
0

Auch wenn man hier nicht so viel von ihm sieht, unser Garten ist heuer besonders prächtig. Nach dem trockenen Frühling kam gerade rechtzeitig Regen und etwas kühleres Wetter, sodass heuer die Pflanzen gedrungen und stämmig in den Frühsommer gehen.

Die leichte Verspätung, die immer noch zu beobachten ist, führt dazu, dass heuer Spätfrühlingsblüher den Frühsommerstauden begegnen und die meisten Beete wunderbar kompakt und blütenreich erscheinen.

Wie immer gibt es bei den offenen Gartentagen kleine Erfrischungen, das Eine oder Andere aus dem Garten und natürlich Gespräche mit gleichgesinnten Gartenbegeisterten.
 

Wir haben an beiden Tagen des Wochenendes von 9 bis 17 Uhr geöffnet und das bei jeder Witterung (wie beim letzten Tag bei Schneefall unter Beweis gestellt wurde). Dieses Mal schaut es eher nach warmem Kontrastprogramm aus.


Im Garten dominieren nun verschiedenste höhere Stauden wie Bartfaden, Knautia und einige Fingerhut-Arten (am Bild Digitalis ambigua), dazu kommen erste Gräserblüten von Melica ciliata und Hystrix patula.



Im Reich der Zwiebelpflanzen begegnen Lilien den letzten Lauch-Sorten (Allium 'Miami') und im Kiesbeet sind Salbei, Nelken und Wolfsmilch am Start.

Wie immer bitten wir um € 3.- Unkostenbeitrag; mit dem Reinerlös unterstützen wir eine lokale Sozialinitiative.

Wir freuen uns auf zahlreiche Gartengespräche!


Ja, mich gibt es noch. Und den Garten natürlich auch!

$
0
0

Nach nicht nur gefühlt ewiger Zeit möchte ich mich hier am Blog wieder einmal melden. Die letzten beiden Jahre waren ereignisreich - meine gesamte Konzentration und Freizeit wurde in jede Menge Projekte gesteckt, von denen einige nun langsam herzeigbar werden.

Einerseits ist da natürlich der Umzug: Vor ziemlich genau zwei Jahren im Frühling bin ich mit meinem Partner auf eine kleine Landwirtschaft etwa 40 Kilometer vom hier gezeigten Garten entfernt gezogen und seither graben und schneiden und werken wir dort jede freie Minute. Diese freien Minuten sind im Moment aber etwas rarer gesät, da wir im letzten Sommer Eltern geworden sind. Somit blieb für den Blog leider keine Zeit übrig, obwohl es viel Spannendes zu zeigen gegeben hätte.

Gibts schon seit August 2019
Gleich im ersten Sommer, nämlich im August 2019, erschien mein viertes Buch 'Blütenreich'. Es beschäftigt sich mit der Gestaltung mit Stauden und Zwiebelpflanzen, wobei ich robuste und in meinen eigenen Pflanzungen erfolgreiche Arten und Sorten näher beschreibe und gelungene Pflanzungen näher beschreibe - allerdings nicht nur eigene, sondern auch welche aus anderen Gärten, allen voran Beispiele aus den beeindruckenden Beeten von Joachim Hegmann. 

Im März vergangenen Jahres wurde das Buch beim Deutschen Gartenbuchpreis auf Schloss Dennenlohe sogar als bester Ratgeber ausgezeichnet. Leider konnte ich nicht vor Ort sein und habe so die Feierlichkeit und das Treffen mit vielen anderen Autorinnen und Autoren verpasst.

Erscheint demnächst!
Und dann war ich gleich wieder aktiv und in wenigen Wochen, Mitte März, wird mein mittlerweile  fünftes Buch veröffentlicht. Es trägt den Titel 'Wilde Wiesen' und ich habe es zusammen mit dem schon erwähnten Joachim Hegmann geschrieben, dessen wiesenartige Pflanzungen eine ganz tolle Möglichkeit bieten, auch in kleineren Gärten natürliche, farbenfrohe und durch die Jahreszeiten hindurch attraktive Pflanzengesellschaften anzulegen. Wir wollen ermutigen, neue Kombinationen auszuprobieren, den Charakter von Wiesen einzufangen und bewusst mit dynamischen Pflanzen zu gestalten.

 

Im Moment lege ich im neuen Garten allerlei Beete an, ein größeres Projekt zum Thema Schottergarten steht noch bevor und auch sonst wird so einiges Neues entstehen. Dabei möchte ich behutsam vorgehen, da die neue Gartenfläche von einer sehr schönen, seit Jahrzehnten ungedüngten Magerwiese umgeben ist, die ich natürlich erhalten und in den Garten integrieren möchte. Dort wachsen jede Menge Betonie, Schafgarbe, Wiesenflockenblumen unterschiedlichster Art, Labkraut, Margeriten und Glockenblumen, sodass meine Bienen (die mitübersiedelt sind) ein gutes Auskommen finden - ganz abgesehen vom herrlichen Anblick, den diese Wiese bietet.


Für die größeren Projekte hier im Hochholz (so der Hausname) werde ich das im Laufe des Jahres nachholen - wer die Entwicklung im "alten" Garten, den es natürlich nach wie vor gibt, verfolgen möchte, kann das auf dem Instagram-Profil von meiner Mutter und mir (auch ohne Anmeldung) nachholen. Aufgrund allseits bekannter Umstände gab es leider keine Tage der offenen Gartentür und auch für heuer warten wir die Entwicklungen noch ab. 

Ein winterliches Bild von Ende Dezember zeigt auch ganz schön, dass noch viel Platz zum Graben und Gestalten ist! Ich wünsche allen ein gutes Gartenjahr und ein paar erste schöne Frühlingstage!

Mein neues Buch "Echte Hitzeprofis" ist erschienen

$
0
0

Leise ist es hier am Blog geworden, dabei ist gartenmäßig ganz enorm viel los! Einerseits natürlich im Garten Lugerbauer, der hier am Blog über die Jahre so genau dokumentiert wurde und der, eingewachsen wie er ist, nach wie vor zu jeder Jahreszeit begeistert. In wenigen Wochen wird das große Blühen im Schatten losgehen, ehe die sonnigen Bereiche anschließen und die Gemüsebeete meiner Mutter begeistern.

Ich wohne aber nun nahe Gmunden, wo ich mit meinem Partner seit bald vier Jahren ebenfalls einen Garten anlege. Nach einem folgenschweren Hagelunwetter im Juni 2021 haben meine neuen Schattenbeete einen ziemlichen Rückschlag erlitten, aber in der vergangenen Saison konnten sich die Staudenbeete bestens entwickeln. Neues Lieblingsbeet im neuen Garten ist das große Kiesbeet, das ich letztes Jahr auf Instagram ausgiebig gezeigt habe.

Vorige Woche ist nun mein mittlerweile sechstes Gartenbuch erschienen. Es trägt den Titel "Echte Hitzeprofis - Nachhaltige Gartengestaltung mit trockenheitsliebenden Stauden" und befasst sich mit Pflanzen, die auch auf durchlässigen Böden, auf Hängen, bei trockenem Kleinklima und flirrender Hitze noch überzeugen. Insgesamt 15 Beetsituationen und Themen stelle ich genauer vor und dazu gibt es jede Menge Pflanzvorschläge, Alternativideen und die eine oder andere vielleicht noch nicht bekannte Trockenpflanze. Wie immer habe ich das Bildmaterial selbst aufgenommen und nur eine Handvoll Fotos stammt von jemand anderem, nämlich Joachim Hegmann, meinem Co-Autoren von den Wilden Wiesen, der zwei Beetvorschläge beisteuert. 

Wer Ideen für trockene, sonnige Gartenbereiche (oder aber den trockenen Schatten - ich hab ein Kapitel dazu reingeschummelt) sucht, wird also garantiert fündig werden. Wer neugierig geworden ist: Auf der Homepage von Ulmer kann man einen Blick ins Buch werfen. Seit Freitag ist das Buch ganz normal im Buchhandel erhältlich:  

Echte Hitzeprofis. Nachhaltige Gartengestaltung mit trockenheitsliebenden Stauden. 144 Seiten, 118 Farbfotos, 14 Tabellen, Ulmer-Verlag, 2023. € 22 (D), € 22,62 (Ö)

Davon abgesehen werde ich im beginnenden Frühling wohl wieder einmal aktuelle Bilder posten - aus dem alten Garten genauso wie aus dem neuen. Ich wünsche allen einen schönen Spätwinter und einen erfreulichen Start in den Frühling!

Viewing all 160 articles
Browse latest View live